QSC Aktie und der Plusnet-Verkauf: Keine Rallye, aber…
QSC steht mit dem Verkauf der Telekommunikationstochter Plusnet vor einer Zäsur und einer Neuorientierung in Richtung der bereits bestehenden Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung. Am Montag haben die Kölner nun weitere Details ihrer zukünftigen Planungen vorgelegt. „Wir bewegen uns ausschließlich in Wachstumsmärkten und verfügen über ein Portfolio, das exakt auf die Anforderungen unserer mittelständischen Kunden zugeschnitten ist”, sagt Konzernchef Jürgen Hermann. „Die Grundlage bildet unsere hohe Technologiekompetenz vor allem im Cloud-, SAP- und IoT-Bereich”, so der Manager.
Den Umsatz will QSC ohne die Plusnet-Sparte von 135 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 200 Millionen Euro im Jahr 2022 steigern. Man setzt mit den entsprechenden Geschäftsmodellen vor allem auf wiederkehrende Umsätze, die 2022 80 Prozent des Gesamtumsatzvolumens ausmachen sollen. Neben einem positiven Free-Cashflow will das Unternehmen zudem im Jahr 2022 eine operative Gewinnspanne auf EBITDA-Basis von 10 Prozent erzielen. Wachsen wolle man über Innovationen und strategische Partnerschaften, so QSC, die sich im Lösungsgeschäft zudem auf die Branchen Handel, Produzierendes Gewerbe und Energie konzentrieren will. Mit dem Verkaufserlös für Plusnet will QSC zum einen die Schulden tilgen, zum anderen Wachstumsprojekte und mögliche Akquisitionen finanzieren.
„Die beschleunigte Umsetzung der Wachstumsstrategie wird ein neues, sechsköpfiges Managementteam gemeinsam mit dem Vorstand vorantreiben: Thies Rixen, Leiter Cloud und IT-Outsourcing; Thorsten Raquet, Leiter SAP und Innovationen; Dr. Myriam Jahn, Geschäftsführerin der IoT-Tochter Q-loud; Rüdiger Hofer, Leiter Colocation; Waldemar Gerlach, Leiter des strategischen Partnermanagements, sowie Christoph Reif, Leiter Finanzen”, so QSC am Montag.
Charttechnisch positiv: Die QSC Aktie konnte sich nach dem jüngsten Kursrutsch von 1,702 Euro auf 1,354 Euro oberhalb der Unterstützungszone zwischen 1,328/1,340 Euro und 1,35/1,36 Euro stabilisieren. In der technischen Analyse für die QSC Aktie blieben die prozyklischen bullishen Impulse aber aus. Bei 1,468/1,478 Euro endeten Zwischenerholungen. Um diese Marke herum dürfte sich für den Aktienkurs von QSC damit ein markanter Hindernishereich aufgebaut haben. Ein Ausbruch hierüber wäre ein entsprechndes charttechnisches Kaufsignal für den Anteilschein von QSC. Aktuell wird die Aktie von QSC bei 1,392 Euro leicht im Plus gehandelt und liegt damit spürbar unterhalb der wichtigen Signalmarke, ohne aber die genannten charttechnischen Unterstützungen zu gefährden.
Bereits in der vergangenen Woche hatte QSC eine neue Prognose für 2019 vorgelegt. Bisher peilten die Kölner einen Umsatz von 350 Millionen Euro, einen operativen Gewinn auf EBITDA-Basis von 65 Millionen Euro sowie einen positiven Free Cashflow im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich an. Mit der neuen Prognose wird das Umsatzziel für 2019 auf 255 Millionen Euro angesetzt. Die Summe entspreche der bisherigen Umsatzprognose abzüglich der anteiligen Plusnet-Umsätze. QSC geht von einem EBITDA von mehr als 145 Millionen Euro aus. Zudem wolle man einen Free Cashflow von mehr als 130 Millionen Euro erzielen.