Steinhoff Aktie: Erste Euphorie schon fast wieder verflogen
Am Donnerstagmorgen noch sah es nach einem massiven Kurssprung der Steinhoff Aktie aus - Hintergrund waren wichtige Neuigkeiten des Konzerns zum finanziellen Sanierungsprozess. Im Tradegate-Handel ging es zur Eröffnung auf bis zu 0,136 Euro nach oben, hohe Umsätze wurden verzeichnet. Zum Vergleich: Gestern ging das Papier mit 0,076 Euro aus dem Handel. Doch die erste Euphorie hat sich bereits verzogen, deutliche Gewinnmitnahmen und ein Rutsch zurück unter die 0,10-Euro-Marke sind zu sehen. Aktuell notiert die Aktie der Steinhoff International bei 0,097 Euro mit rund 23 Prozent im Plus.
Hier noch einmal unser hetiger Bericht zu den Steinhoff-News:
Steinhoff Aktie massiv im Plus - was ist hier los?
Steinhoffs Aktie kann am Donnerstagmorgen deutliche Kursgewinne - allerdings auf niedrigem Niveau verzeichnen. Gestern beendete das Unternehmen den Handel noch bei 0,079 Euro mit 3,09 Prozent im Minus, aktuelle Indikationen liegen um 0,135/0,136 Euro. Der Kurssprung ist auf Neuigkeiten des Unternehmens zurückzuführen, das von seinen Kreditgebern im Zuge der finanziellen Sanierung wohl weiter Unterstützung erhält.
So hat eine Gruppe von Gläubigern der Steinhoff Europe AG und der Steinhoff Finance Holding GmbH - beides zusammen milliardenschwer verschuldete Finanzierungsgesellschaften der Steinhoff-Gruppe für das europäische Geschäft - eine Unterstützungserklärung abgegeben. Die Gruppe repräsentiert unter anderem die Gläubiger für rund 61 Prozent der Verbindlichkeiten der Steinhoff Europe AG und die Mehrheit der Inhaber von Wandelanleihen der Steinhoff Finance Holding GmbH.
Die endgültige Rettung für Steinhoff International ist dies allerdings noch nicht, doch die Unterstützung könnte die kurzfristig angespannte Lage entspannen helfen. So erklären sich die Gläubiger zu einem Stillhalten bereit, um zu verhindern, dass der niederländisch-südafrikanische Konzern Insolvenz anmelden muss - schon in diesem Jahr sind Teile der Schulden fällig, eine Rückzahlung derzeit für Steinhoff kaum zu stemmen. Unter anderem aus diesem Grund versucht das Management der Gesellschaft, mit Gläubigern eine Fristverlängerung für die Schuldentilgung um drei Jahre und einen Zinsverzicht auszuhandeln.
Allerdings musste sich das Unternehmen zu Gegenleistungen verpflichten. So dürften die Finanzierungsgesellschaften unter anderem keine neuen Schulden aufnehmen und Garantieerklärungen abgeben ohne vorherige Zustimmung der Gläubiger. Zudem erhält die Gruppe eine nicht näher bezeichnete Stillhaltegebühr. Die Unterstützungserklärung gilt vorerst bis zum 30. Juni.