National-Bank: US-Notenbank bereitet das Aufschieben der nächsten Leitzinserhöhung vor
Aus den USA erreichten die Märkte bestenfalls durchwachsene Wirtschaftsdaten. Die Konsumenten gaben kaum etwas aus, wobei die Ausgaben im Vormonat etwas nach oben korrigiert worden waren. Der ISM Indikator für das verarbeitende Gewerbe enttäuschte dagegen. Er blieb mit 48,2 Punkten deutlich unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die verschiedenen Subkomponenten lieferten auch kein besseres Bild. Die Auftragseingangskomponente konnte zwar zulegen. Dafür ging die Preiskomponente zurück. Letzteres spiegelt sich ja auch immer wieder in den US-Erzeugerpreisen wider. Inzwischen mehren sich die Anzeichen für ein Herauszögern des nächsten Leitzinsschrittes. Stanley Fischer, der im FOMC als Vertreter von Janet Yellen immer stimmberechtigt ist, deutete gestern in einer Ansprache so etwas an. Dass die künftige Abfolge der Zinserhöhungen datenabhängig sei, ist keine Neuigkeit. Das durfte man den Aussagen der US-Notenbanker bereits vor der Einleitung der Leitzinswende entnehmen. Nach Fishers Aussagen würde man die Auswirkungen der Volatilitäten sowie der Abkühlung der Weltwirtschaft auf die US-Wirtschaft anschauen. Er merkte zugleich an, dass sich stärkere Schwankungen auf den Finanzmärkten in der Vergangenheit nicht auf die US-Wirtschaft ausgewirkt haben. Insgesamt wird jedoch deutlich, dass eine nächste Leitzinserhöhung im März unwahrscheinlicher wird. Einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten der Fed dürfte aber der Arbeitsmarkt haben. Bis zur nächsten Tagung des FOMC werden immerhin noch zwei Arbeitsmarktberichte veröffentlicht. Sollten die wieder bei 200 Tsd. neu geschaffenen Stellen oder mehr liegen sowie einen Anstieg der durchschnittlichen Stundelöhne zeigen, dürfte das Thema Leitzinserhöhung im März schnell wieder auf der Agenda stehen.
Die Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Europa fielen durchwachsen aus. Der spanische Indikator konnte trotz der ungelösten Regierungsfrage deutlich zulegen, während der italienische enttäuschte. Alles in allem zeigen sie jedoch an, dass sich das Wachstum im Euroraum fortsetzen dürfte. Das hielt den EZB-Chef bei seiner Ansprache vor dem Europäischen Parlament nicht davon ab, die nächste geldpolitische Lockerung vorzubereiten. Er sieht gestiegene Risiken für die europäische Konjunktur, so dass die Überprüfung des geldpolitischen Kurses im März notwendig sei.
Heuet Morgen wird man einen Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt werfen. Nach den zahlreichen Unternehmensumfragen dürfte er sich zwar in guter Verfassung befinden. Die Unternehmen haben jedoch bekundet, dass sie weniger neues Personal einstellen wollen. Möglicherweise lässt die Dynamik am deutschen Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten also nach. Die europäischen Erzeugerpreise werden tief im negativen Terrain bleiben, was vor allem auf die Rohstoff- und Energiepreise zurückzuführen ist. Außerdem dürften die Ölpreise wieder von Interesse sein, nachdem die Erholung wohl als gescheitert anzusehen ist, da eine Reduzierung der Fördermengen nicht in Sicht ist.
Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 162,25 und 164,00 bewegen. Die Geldmarktpapiere aus Belgien und Malta stellen kein Problem dar. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,86 und 2,06% schwanken.