VP Bank: EZB hält still – Mario Draghi ist aber zum Handeln bereit
Die EZB hielt ihre Munition heute trocken, doch der EZB-Präsident ist zum Handeln bereit. Mario Draghi hob Abwärtsrisiken für die Inflationsrate hervor und stellte weitere geldpolitische Maßnahmen in Aussicht. Mario Draghi hob auch Risiken in den Schwellenländern hervor. Bei der nächsten Notenbanksitzung im März liegen den Währungshütern neue Inflationsschätzungen vor, die dann Grundlage für etwaige weitere Aktionen der EZB sind.
Ja, die EZB kann ihr Aufkaufprogramm noch aufstocken, allerdings sollte man sich nicht zu viel erwarten. Mario Draghi unterliegt mit seinem Wertpapierkaufprogramm vielen technischen Restriktionen, die eine deutliche Ausweitung des Volumens begrenzen. Es ist wahrscheinlich, dass Draghi entweder im März weitere konkrete Maßnahmen in Aussicht stellt oder bereits im Anschluss an die nächste Sitzung mit einer Ausweitung der monatlichen Wertpapierkäufe in die Vollen geht.
Mario Draghi hätte gerne eine deutlich höhere Inflationsrate, doch diese wird er vorerst nicht bekommen. Die Ölpreise fielen weiter, was jeglichem Preisauftrieb den Wind aus den Segeln nimmt. Die europäischen Währungshüter sollten sich deshalb in Demut üben und den Finanzmärkten zu erkennen geben, dass sie nicht allmächtig sind. Die EZB läuft Gefahr, Hoffnungen zu wecken, die sie nicht erfüllen kann.