Gigaset wartet weiter auf millionenschwere Goldin-Zahlung – Aktie rutscht deutlich ab
Bei Gigaset ist der Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres von 218,9 Millionen Euro auf 208,4 Millionen Euro gefallen. Der Telefonbauer meldet einen Gewinnanstieg auf EBITDA-Basis von 8,1 Millionen Euro auf 21,6 Millionen Euro. Unter dem Strich weist Gigaset einen Verlust von 0,4 Millionen Euro aus, womit das Ergebnis um 10,8 Millionen Euro verbessert wurde. Die Ergebnisanstiege gehen allerdings auf einen Sonderfaktor zurück, denn Gigaset hat 2015 Einmalgewinne aus dem Verkauf des Marken- und Domainportfolios erzielt. Diese gingen für 29 Millionen Euro an den Mehrheitsaktionär Goldin und haben für einen Buchgewinn von 20,6 Millionen Euro gesorgt – lesen sie zu den Hintergründen auch unser Sommerinterview mit Gigaset.
Gezahlt hat der Gigaset-Großaktionär bisher aber nicht, was am Freitag einen deutlichen Kursrutsch beim Gigaset-Aktienkurs auslöst. „Ob Einmaleffekte den Free Cash Flow im laufenden Geschäftsjahr noch deutlich verbessern ist derzeit ungewiss, da sich die Kaufpreiszahlung für die Markentransaktion durch die Goldin Brand Ltd., Singapur, derzeit in Verzug befindet“, so das Unternehmen weiter. Die Markenrechte seien bisher nicht übertragen worden. Bereinigt um den „Goldin-Faktor“ soll beim Free Cash Flow ein negativer Wert in Höhe eines hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Millionenbetrags anfallen, kündigt am Freitag Gigaset an.
Ohne die Sonderfaktoren rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr zudem unter anderem mit einem EBITDA-Gewinn „in Höhe eines unteren zweistelligen Millionenbetrags“. Dagegen werde der Umsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen prozentual im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich zurückgehen, kündigt der Konzern an.
Die Gigaset Aktie notiert am Vormittag bei "/image/pfeil-unten.png" alt="Aktienkursverluste" title="Aktienkursverluste" class="pfeile" /> 0,83 Euro mit 12,6 Prozent im Minus.