Epigenomics Aktie: Die Wende bleibt bisher aus - Quartalszahlen
Das Biotechunternehmen Epigenomics hat am Mittwoch Quartalszahlen vorgelegt. Nach dem jüngsten Kurssturz aufgrund der Nachrichten aus den USA, wo die US-Behörden weitere Daten für eine mögliche Zulassung des Darmkrebstests Epi proColon verlangen (wir berichteten), können die Zahlen keine Trendwende bei der Biotechaktie auslösen. Am Vormittag notiert das Papier leicht im Plus bei 1,989 Euro. Allerdings ist die Abärtsdynamik in den vergangenen Tagen deutlich gewichen, um 1,90/1,95 Euro könnte sich charttechnisch eine Unterstützung aufbauen.
Epigenomics beziffert den Umsatz für die ersten neun Monate des laufenden Jahres auf 1,324 Millionen Euro nach 1,095 Millionen Euro zuvor. Das Plus sei „hauptsächlich bedingt durch einen Anstieg der Produktumsätze im Jahresvergleich um 63 Prozent“, so die Berliner. Die operativen Kosten haben sich zugleich von 6,9 Millionen Euro auf 10 Millionen Euro erhöht. Vor Zinsen und Steuern weist der Konzern einen Verlust von 8,3 Millionen Euro aus nach 5,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Verlust je Epigenomics Aktie steigt zwar nur um 4 Cent auf 0,48 Euro, allerdings hat das Unternehmen nach Kapitalmaßnahmen eine erhöhte Aktienzahl ausgegeben.
Neue Kapitalmaßnahmen erforderlich
Per Ende September weist Epigenomics liquide Mittel von 9,7 Millionen Euro aus, in den ersten neun Monaten dieses Jahres sind 7,7 Millionen Euro abgeflossen. Die Liquidität solle „bis ins zweite Halbjahr 2016 reichen“, so das Biotechunternehmen. Damit sind neue Finanzierungsmaßnahmen aufgrund der Verzögerungen bei der Zulassung von Epi proColon in den USA unumgänglich. „Wir werden verstärkt alle Finanzierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt prüfen“, kündigt Epigenomics am Mittwoch an. Abzuwarten bleibt, ob noch weitere Wandelanleihen nach dem Kurssturz in Epigenomics Aktien gewandelt werden. Bisher wurden laut Angaben der Gesellschaft 15 der 25 Anleihen, die der Konzern 2013 ausgegeben hat, gewandelt.
„Das Management von Epigenomics wird alles unternehmen, um die offenen Fragen so schnell wie möglich zu addressieren. Dies beinhaltet ein Treffen mit der Behörde in naher Zukunft, um zu diskutieren wie die Punkte am besten gelöst werden können“, kündigen die Berliner nach dem „US-Schock“ an. Die jüngst gesenkte Prognose für 2015 wird am Mittwoch von Seiten des Unternehmens bestätigt.