Raiffeisen: Deutsche Bank, Wal Mart, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt
Unter dem Eindruck der Terroranschläge am vergangenen Freitag in Paris notierten EUR/USD sowie die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen den ganzen Tag über niedriger als noch am Freitag. Die bereits im frühen Handel erreichten Tagestiefs wurden jedoch erst am Abend wieder leicht unterschritten. Auf dem EUR lasteten auch Kommentare des EZB Vizepräsidenten Constancio, der vor Auswirkungen der Geschehnisse auf das Investorenvertrauen warnte. Datenseitig stehen heute in den USA besonders die Daten zur Verbraucherpreisentwicklung im Fokus. Bei der Inflationsrate für den Monat Oktober erwarten wir im Jahresvergleich einen kleinen Anstieg von 0,0 % auf 0,1 %. Aufgrund des Basiseffektes (Ölpreis) ist jedoch in den kommenden Monaten mit einem merklichen Anstieg zu rechnen. Die Industrieproduktion dürfte unserer Einschätzung nach im Oktober wieder leicht angestiegen sein (0,1% p.m.), nachdem im Monat zuvor ein Rückgang verzeichnet worden war. Diesseits des Atlantiks werden die Marktteilnehmer besonders auf die ZEW Umfragen für Deutschland und die gesamte Eurozone achten. Die Zukunftserwartungen in Deutschland und der gesamten Eurozone sollten das Ergebnis der artverwandten Sentix Erhebungen nachbilden. Bei beiden Erhebungen ist demnach mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen. Auf dem Primärmarkt emittierten gestern die Niederlande (3M, 6M) und Frankreich (3M, 6M, 12M) Geldmarktpapiere, während die Slowakei 2018 (Emissionsrendite: -0,0955 %; EUR 0,11 Mrd.) und 2029 (1,1628 %; EUR 0,138 Mrd.) fällig werdende Anleihen begeben hat. Für heute haben sich Spanien (6M, 12M) und Malta (1M, 3M) mit Geldmarktpapieren angekündigt.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes markante Zugewinne und beendeten den Handelstag allesamt deutlich im positiven Terrain. Am Parkett setzte sich die Meinung, dass die Anschläge in Paris keine nachhaltige Wirkung auf die konjunkturelle Entwicklung haben wird, durch. Wie gestern bekannt wurde, dürfte im Rahmen einer USD 12,2 Mrd. schweren Übernahme (Marriott International kauft Starwood Hotels & Resorts Worldwide) die größte Hotelkette der Welt entstehen. Im Laufe des heutigen Tages könnten dann die Quartalsberichte der Einzelhandelsriesen Home Depot und Wal-Mart Stores ein wenig Schwung in den Handel bringen. Der japanische Aktienmarkt konnte sich den positiven Vorgaben anschließen und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag ebenfalls mit einem Plus. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Am EUR Primärmarkt ist derzeit kaum Aktivität zu beobachten. Lediglich von der Financials Seite wurden gestern geplante Emissionen bekanntgegeben. Die Rentenbank (deutsche Förderbank für Agrarwirtschaft) plant abhängig von den Marktbedingungen in naher Zukunft eine fixverzinste EUR Benchmarkanleihe mit einer Laufzeit von 7 Jahren zu emittieren. Ebenso kündigte die Deutsche Bank an, einen fünf jährigen Hypothekenpfandbrief unter ihrem aktuell mit Aa2/A+ (Moody’s/S&P) bewerteten Programm begeben zu wollen. Das deutsche im Gesundheitssektor tätige Unternehmen Fresenius wurde gestern von Moody’s in den Investmentgrade Status hinaufgestuft. Aktuell vergibt Moody’s somit für Fresenius ein Baa3 Rating bei stabilem Ausblick. Von S&P wurde das Unternehmen bereits im Jänner mit einem Investmentgrade Rating (BBB-) versehen .
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