Paion Aktie nach Quartalszahlen im Plus – wichtige Jahre
Große Überraschungen waren vom Paion-Neunmonatsbericht nicht zu erwarten, große Überraschungen hat es auch nicht gegeben. Dennoch reagiert die Biotechaktie am Mittwochmorgen mit Gewinnen auf die Paion-News: Im frühen XETRA-Handel liegt der Aktienkurs der Aachener bei 2,229 Euro mit 3,1 Prozent im Plus.
Die Zahlen des Unternehmens sind von den Entwicklungsaktivitäten für den Narkosemittelkandidaten Remimazolam geprägt, ebenso von den Pre-Marketing-Aktivitäten für das Mittel. Diese starten üblicherweise spätestens rund zwei Jahre vor dem Marktstart, der für die Jahre 2017/2018 erwartet wird – sofern die Behörden das Narkosemittel zulassen. Aktuelle klinische Phase-3-Studien in den USA und Europa will Paion im kommenden Jahr beenden, die Zulassungsanträge sollen 2017 gestellt werden. Bis dahin gilt es, unter anderem Produktion und Vertrieb aufzubauen. Paion will sich vor allem auf einen Eigenvertrieb von Remimazolam konzentrieren, Partnerschaften mit anderen Konzernen sind nur auf einigen Märkten geplant. Die Finanzierung dieser Pläne sowie der Aktivitäten in Japan prüft man, Kapitalerhöhungen sind damit durchaus möglich, aber auch eine neue Vermarktungspartnerschaft auf dem japanischen Markt, wo Remimazolam den klinischen Entwicklungsprozess bereits durchlaufen hat.
Verlust steigt aufgrund der Remimazolam-Studien deutlich
Die Ausgaben unter anderem für die Studien mit Remimazolam haben den Verlust bei Paion deutlich erhöht – eine typische Entwicklung bei Biotechunternehmen in dieser Phase. Die Aachener beziffern den Verlust für die ersten neun Monate auf 20,39 Millionen Euro nach 6,34 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind von 6,93 Millionen Euro auf 20,91 Millionen Euro gestiegen. Umsätze sind 2015 nur in marginaler Höhe angefallen nach 1,89 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die liquiden Mittel per Ende September liegen laut Paion bei 40,5 Millionen Euro.
Das laufende Jahr wird weiter von nur marginalen Umsätzen und hohen Entwicklungsausgaben geprägt sein. Paion rechnet insgesamt mit einem Verlust zwischen 27 Millionen Euro und 29 Millionen Euro.