Raiffeisen: Credit Suisse, IBM, Yahoo! und Staatsanleihen im Blickpunkt
Den gestern von der EZB veröffentlichten Ergebnissen der Bank Lending Survey für das dritte Quartal zufolge haben Banken die Kreditvergabestandards für Unternehmenskredite im abgelaufenen Dreimonatszeitraum stärker gelockert als von Kreditinstituten noch im zweiten Quartal erwartet worden war. Auch die Nachfrage der Unternehmen nach Krediten erhöhte sich gemäß Bank Lending Survey in Q3. Dadurch erhielten am Markt bestehende Spekulationen über eine bevorstehende Modifizierung des QE-Programms der EZB einen Dämpfer. Der EUR konnte in der Folge Zugewinne gegenüber dem USD verzeichnen, deutsche Staatsanleiherenditen (10J) schlossen auf dem höchsten Niveau seit Ende September und notieren im frühen Handel abermals geringfügig höher. Daran änderten auch Kommentare des Gouverneurs der spanischen Zentralbank nichts, der sich im Hinblick auf die Inflationsentwicklung besorgt zeigte und einmal mehr auf die Bereitschaft der EZB verwies, das Anleihekaufprogramm bei Bedarf zu modifizieren. Unterdessen zieht sich in Portugal die Regierungsbildung weiter hin. Sowohl der bisherige Ministerpräsident Coelho als auch die Sozialisten beanspruchen das Mandat zur Regierungsbildung. Der Datenkalender beinhaltet für heute weder in den USA noch in der Eurozone relevante Veröffentlichungen. Auf dem Primärmarkt begab Spanien (3M, 9M; Emissionsrendite: -0,081 % bzw. -0,006 %) gestern Geldmarktpapiere, für heute haben sich Portugal mit drei- und zwölfmonatigen Geldmarktpapieren sowie Deutschland mit zweijährigen Anleihen angekündigt.
Aktienmärkte
Am gestrigen Handelstag verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes durchwegs leichte Verluste und schlossen allesamt im negativen Terrain. Die sich im vollen Gang befindliche Berichtssaison konnte gestern für wenig Impulse sorgen. Zu den größten Verlierern zählte mit einem Minus von gut 5,8 % die Aktie von IBM. Der Konzern musste seine Gesamtjahresprognose nach unten korrigieren. Nach Börseschluss präsentierte dann noch Yahoo! seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal, die auf den ersten Blick leicht unter den Markterwartungen ausfielen. Am heutigen Mittwoch könnten kurz vor Eröffnung der US-Börsen die Quartalszahlen etlicher Blue-Chips (u.a. Biogen, Boeing, Coca Cola und General Motors) noch einmal Schwung in den Handel bringen. Nachbörslich warten dann noch American Express und eBay mit ihren Quartalszahlen auf. In Japan sorgten Spekulationen über zusätzliche geldpolitische Maßnahmen der japanischen Notenbank nach schwachen Wirtschaftsdaten für positive Stimmung unter den Anlegern. Der Nikkei 225 beendete den Handelstag daraufhin mit einem deutlichen Plus. In Europa präsentierte heute vor Börseneröffnung u.a. Credit Suisse seine Zahlen zum abgelaufenen Q3, die auf den ersten Blick unter den Analystenerwartungen ausfielen. Allen voran das Investmentbankgeschäft sorgte mit einem Vorsteuerverlust von CHF 125 Mio. für Enttäuschung (Analysten hatten mit einem Gewinn von rund CHF 308 Mio. gerechnet). Gleichzeitig kündigte der Konzern eine Kapitalerhöhung von rund CHF 6,05 Mrd. an. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Im High-Yield Segment mandatierte Ence Energia y Celulosa (Ba3/BB-) Investmentbanken für eine mögliche Anleiheemission (EUR 250 Mio.; 7NC3). Das Unternehmen ist ab heute bis Freitag auf Roadshow. Versicherungen: Generali emittierte eine Nachranganleihe (Tier 2, 32NC12) im Volumen von EUR 1,25 Mrd. bei MS+435 BP. Darüber hinaus plant Gothaer ebenfalls die Emission einer Nachranganleihe (30NC10). Auf der Covered Bond Seite begaben WL Bank (EUR 500 Mio.; 8J; MS-8 BP), UBI Banca (EUR 750 Mio.; >7J; MS+36 BP) und Banca Monte dei Paschi di Siena (EUR 750 Mio.; >6J; MS+85 BP) Anleihen. Des Weiteren hat Eika Boligkreditt die Emission eines EUR 500 Mio. Covered Bonds (6J) in naher Zukunft angekündigt. Die gestern veröffentlichten Zahlen zum EZB Covered Bond Kaufprogramm (CBPP3) zeigen mit einem Volumen von EUR 1,47 Mrd. für letzte Woche den zweiten wöchentlichen Rückgang in Folge. Dieses sollte sich jedoch mit einer Zunahme der Primärmarktaktivität in dieser Woche wieder erhöhen. Das ABS Kaufprogramm verzeichnete hingegen eine Zunahme auf EUR 1 Mrd. und somit ein neues Hoch.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Spread zwischen tschechischen und deutschen 10-jährigen Anleihen auf Null
- HU: Rekordtiefe Zinsen sollen bis etwa H2 2017 gehalten werden
- PL: Polnische Unternehmen weniger optimistisch, erwarten jedoch nach wie vor Expansion
- RO: Engagement ausländischer Anleiheinvestoren erhöhte sich im August
- RS: 5-jährige Schatzanweisungen nach einem Jahr Pause erneut im Angebot
- BA: Inflation unverändert bei -1,8 % p.a. im September 2015