Raiffeisen: Engie, Fed, Deutsche Börse und Staatsanleihen im Blickpunkt
Mit dem US-Arbeitsmarktbericht für den Monat September steht heute das Datenhighlight in dieser Woche am Programm. Wir erwarten ein Stellenplus von 200 Tsd. und eine deutliche Aufwärtsrevision des für August vermeldeten Stellenzuwachses (173 Tsd.). Die Arbeitslosenquote setzen wir konstant bei 5,1 % an. Der Konsens rechnet bei den Stundenlöhnen mit einem soliden Plus von 0,2 % p.m., was die Vorjahresrate von 2,2 % p.a. auf 2,4 % p.a. erhöhen dürfte. In Summe sollte der Arbeitsmarktbericht für eine erste Leitzinsanhebung in den USA noch in diesem Jahr sprechen. Am Primärmarkt platzierte gestern Frankreich ein Gesamtvolumen von rund EUR 8 Mrd. Die Fixzinsanleihen mit Fälligkeiten 2025 und 2031 wurden bei einem bid/cover Ratio von 2,23 und 1,71 zu einer durchschnittlichen Rendite von 0,98 % und 1,49 % emittiert. Spanien auktionierte ein Gesamtvolumen von EUR 4,1 Mrd. Bei einer Überzeichnung von 4,2-, 3,1- und 1,8-fach lag die durchschnittliche Emissionsrendite der Anleihen mit Laufzeit 2018, 2020 und 2025 bei 0,34 %, 0,88 % und 1,84 %. Laut Ratingkalender haben heute S&P für Spanien und Moody’s für Finnland die Möglichkeit, eine erneuerte Einschätzung bekannt zu geben.
Aktienmärkte
Die in den USA gestern veröffentlichten Konjunkturdaten zur Stimmung in der Industrie haben die US-Aktienindizes zunächst belastet, welche sich dann im weiteren Tagesverlauf wieder erholt haben. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich heute vor allem auf den Arbeitsmarktbericht, der in Bezug auf die Zinspolitik der US-Notenbank Fed eine große Rolle spielt. In Europa korrigierte der französische Energieversorger Engie (vormals GdF Suez) seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach unten. Nachdem die beiden belgischen Kernkraftwerke Doel 3 und Tihange 2 im laufenden Jahr nicht mehr in Betrieb gehen werden, rechnet der Konzern nun mit einem, um EUR 100 Mio. geringeren, bereinigten Nettogewinn zwischen EUR 2,75 Mrd. und EUR 3,05 Mrd. Die beiden Reaktorblöcke wurden im März 2014 wegen Haarrissen in den Reaktordruckbehältern außer Betrieb genommen. Die beiden Ausfälle haben dem Versorger zusammen bisher monatlich im Schnitt rund EUR 40 Mio. gekostet. In Europa ist mit Blick auf die ersten Indikatoren mit einem positiven Handelsstart zu rechnen.
Credit
Finnair OYJ emittierte eine EUR 200 Mio. Hybridanleihe (erstmals 2020 rückzahlbar) bei einer Rendite von 7,875 %. Darüber hinaus platzierte die Deutsche Börse AG (AA) eine EUR 500 Mio. Senioranleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren bei MS+80 BP. Lagardère SCA beauftragte mehrere Investmentbanken mit der Vorbereitung von Anleiheinvestorenmeetings. Diese sollen ab 7. Oktober stattfinden. Im Anschluss könnte die Emission einer Hybridanleihe und/oder Senioranleihe des französischen Medienunternehmens folgen. Bankinter SA platzierte gestern in einem äußerst schwierigen Marktumfeld einen Covered Bond im Volumen von EUR 750 Mio. bei MS+40 BP. Dementsprechend ist die Primärmarktprämie ausgehend von der Sekundärmarktkurve der Bankinter Covered Bonds mit etwa 20 BP relativ hoch ausgefallen. Des Weiteren hält Eika Boligkreditt ab kommenden Donnerstag Anleiheinvestorenmeetings ab. Eine Covered Bond Benchmarkemission könnte hier folgen.
Zentraleuropa / Osteuropa
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