Balda: Es kommt eigentlich zum Bietergefecht, aber...
Am Nachmittag wird der Kursverlauf der Balda Aktie plötzlich schwankungsfreudig mit Bewegungen zwischen 3,33 Euro und 3,06 Euro in kurzer Zeit. Aktuell liegt der Aktienkurs des Konzerns bei 3,117 Euro nahe Tagestief und mit 1,05 Prozent im Minus. Der Grund für die plötzliche Aktivität ist eine Unternehmensmeldung: Laut heutiger Balda News gibt es ein neues Kaufangebot für das operative Geschäft des Konzerns, das dieser eigentlich an Paragon verkaufen will, sofern die Hauptversammlung mit 75-prozentiger Mehrheit zustimmt.
Doch ob es dazu kommt, ist seit heute zumindest auf den ersten Blick wieder offen. Zwar hat sich Balda-Großaktionär Elector vertraglich verpflichtet, dem Paragon-Angebot auf der kommenden Hauptversammlung zuzustimmen, doch ein weiterer Interessent hat nun sein früheres Kaufpreisangebot erhöht. „Die Unternehmensgruppe Heitkamp + Thumann, Düsseldorf, hat ein notarielles Angebot mit einem Kaufpreis von 70 Millionen Euro übermittelt“, meldet Balda – damit deutlich mehr als die von Paragon gebotenen 62,9 Millionen Euro. Brutto würden bei einer Annahme des Angebots von Heitkamp + Thumann 73,9 Millionen Euro an die Gesellschaft fließen, heißt es am Donnerstag – bei Paragon wären es nur 66,7 Millionen Euro.
Die Aktionäre werden auf der kommenden Hauptversammlung nun zwischen den beiden Angeboten wählen müssen. Da Paragon aufgrund der vertraglichen Verpflichtungen von Elector mittlerweile 29 Prozent der Balda-Stimmrechte auf sich vereinigt und Elector für das Paragon-Angebot stimmen wird, ist eine Zustimmung zum Angebot von Heitkamp + Thumann in Höhe von 75 Prozent auf der Hauptversammlung kaum zu erwarten. Offen ist aber, ob vor dem Hintergrund der neuen Offerte das Paragon-Angebot die nötige Mehrheit erreichen wird - neuer Stress um Balda scheint möglich.
Unabhängig davon, welches der beiden Angebote letztendlich angenommen wird, will Balda je Aktie 1,10 Euro an Dividende zahlen.