Raiffeisen: BMW, Volkswagen, Caterpillar und Staatsanleihen im Blickpunkt
In den USA stehen heute mit dem Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich und der dritten Schätzung des realen Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal Daten aus der zweiten Reihe am Programm. In den letzten Quartalen ist es aber des Öfteren vorgekommen, dass auch bei der dritten Schätzung des BIP noch signifikante Veränderungen an der Zuwachsrate vorgenommen wurden. Ein Blick auf die Zahl kann also nicht schaden. In der Eurozone sind heute die anstehenden Kredit- und Geldmengendaten von Interesse. Die Wachstumsrate der Kredite an die Privatwirtschaft sollte im August ihre Aufwärtstendenz fortgesetzt haben (Basiseffekt bei den Konsumenten- und Unternehmenskrediten). Die Geldmenge M3 dürfte weiterhin mit über 5 % p.a. zulegt haben. Auf dem Primärmarkt hat sich heute Italien mit der Auktion von inflationsindexierten Anleihen mit Restlaufzeit September 2021 bzw. 2024 und einer variabel verzinsten Anleihe mit Fälligkeit August 2017 angesagt. Der Ratingkalender ist heute prall gefüllt – für folgende Länder könnten die großen Agenturen ein geänderte Einschätzung bekannt geben: Fitch für Litauen, Portugal und Slowenien; Moody’s für EFSF und ESM; S&P für Österreich, Zypern, Finnland, Litauen und Luxemburg.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes konnten sich zwar gestern im Schlepptau des Energiesektors von ihrem Tief erholen, schlossen aber am Ende des Tages dennoch im negativen Terrain. Neben den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter drückte auch die Umsatzwarnung von Caterpillar auf die Stimmung. Der weltgrößte Hersteller von Baumaschinen aus den USA kündigte zudem einen massiven Stellenabbau an, woraufhin die Aktien 6,3 % nachgaben. Am deutschen Aktienmarkt gaben gestern erneut die Autobauer die Richtung vor. Nach VW stand BMW nach einem Medienbericht im Visier, demzufolge das Modell BMW X3 bei einem Test des International Council on Clean Transportation (ICCT) die europäische Abgasnorm um mehr als das 11-fache überschreitet. Bei BMW sind die beschriebenen Straßentests „nicht bekannt“ und daher „weder nachvollziehbar noch erkärbar“. Auf europäischer Ebene gab der Automobil- und Zulieferersektor 3,3 % nach. Aktuellen Futuresindikationen zufolge ist an den europäischen Märkten mit einem positiven Handelsstart zu rechnen.
Credit
Am europäischen Primärmarkt waren gestern abermals nur Financials aktiv. Die deutsche UniCredit Tochter emittierte einen EUR 500 Mio. Pfandbrief (5 Jahre, MS -9 BP, Aaa/AAA). ING Belgien begab den zweiten Covered Bond nach der belgischen Gesetzgebung (EUR 1 Mrd., 6 Jahre, MS+7 BP, Aaa/AAA). Das Orderbuch betrug EUR 1,5 Mrd. Die Banco Popolare di Vicenza plant eine Tier 2 Anleihe. Heute findet ein Meeting des Financial Stability Board (FSB) zum Thema „Verlustabsorptionsfähigkeit (Total Loss Absorbency Capacity, TLAC) systemrelevanter Banken (G-SIB) auf globaler Ebene“ statt. Nachdem Fitch am Mittwoch seinen negativen Ausblick für Volkswagen bekannt gegeben hatte, veröffentlichte gestern S&P ebenso einen negativen Ausblick für den Automobilhersteller.
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