K+S Aktie: Börse tanzt nach der Potash-Pfeife – wie geht es weiter?
Die Börse reagiert derzeit nervös auf alle News rund um K+S. Die Rohstoffaktie kam gestern wieder unter Druck, nachdem eine vorangegangene Erholungsbewegung an einem charttechnischen Widerstand endete und dann auch noch Potash-Chef Jochen Tilk über die Medien ohne Not verlauten ließ, dass man aktuell nicht aktiv in Gesprächen mit K+S stehe.
Nun, was soll Tilk auch anderes machen als den Aktienkurs des Konkurrenten nach unten zu quatschen? Der gestrige Kursrutsch dürfte den Potash-Manager zufrieden gestimmt haben – sollten die Kanadier tatsächlich zu einem feindlichen Übernahmeangebot für K+S bereit sein, sind niedrige Aktienkurse für den DAX-Konzern im Vorfeld einer solchen Offerte ihr bester Verbündeter, um nicht zu tief in die Tasche greifen zu müssen. Zudem ging an der Börse ziemlich unter, dass der Potash-Chef auch das weiter vorhandene Übernahmeinteresse betonte und das Angebot von 41 Euro je K+S Aktie als attraktiv bezeichnete. Dass Funkstille zwischen den beiden Konzernen zu herrschen scheint, wäre für das Vorfeld einer feindlichen Offerte auch nicht gerade ungewöhnlich. Beim Bankhaus Lampe ist man sich jedenfalls sicher, dass die Übernahmeofferte für K+S in Kürze kommen wird.
Dass die Börse gestern nach Tilks Pfeife tanzte, dürfte in der Potash-Zentrale also für zufriedene Gesichter gesorgt haben nach der bullish-spekulativen Attacke im Vorfeld. Noch immer ist offen, ob aus Nordamerika tatsächlich ein Angebot kommen wird, das dann auch noch lukrativer ist als die bisher im Raume stehenden 41 Euro – von K+S vehement abgelehnt als „zu niedrig“. Das politische Tauziehen um K+S indes sehen Analysten als eher weniger entscheidende Begleitmusik an.
Charttechnisch hat sich in den beiden vergangenen Tagen nichts geändert, nachdem der K+S Aktienkurs bis auf 35,10/35,15 Euro geklettert war, die Hürdenzone bei 34,87/35,42 Euro aber nicht überwinden konnte. Der anschließende Kursrutsch auf 33,035 Euro hat nun wieder die breite Unterstützungszone unterhalb von 33,46 Euro ins Visier gebracht. Die Zone könnten kurzfristig weiterhin Impulsgeber für den K+S Aktienkurs sein.