Raiffeisen: China-Krise, RWE, Commerzbank und Staatsanleihen im Blickpunkt
Heutiger Blickpunkt bei den US-Daten ist der ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe. Die bereits vorliegenden regionalen Stimmungsumfragen (gestern wurde die letzte regionale Unternehmensumfrage, der Chicago PMI für August mit 54,4 Indexpunkten veröffentlicht) deuten auf einen wenig veränderten Wert hin. Mit 52,7 Punkten würde der ISM Index weiterhin eine moderate Zunahme der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe anzeigen. In der Eurozone werden heute die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Italien und Spanien veröffentlicht. Wir rechnen mit einem merklichen Rückgang bei der Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe. Die Arbeitslosenquote für Deutschland und die Eurozone sollte sich im Vergleich zum Vormonat nicht verändert haben. Die gestern bekannt gegebenen leicht höher als erwarteten Inflationswerte für die Eurozone (unverändert im Monatsvergleich, 0,2 % p.a) ließen den Anleihenmarkt unbeeindruckt. Auch EUR/USD pendelt unspektakulär um die 1,12. Am Primärmarkt stockt Österreich wieder Anleihen mit Restlaufzeit von 5 und 10 Jahren und einem Kupon von 1,2 bzw. 3,9 % auf. Das erwartete Emissionsvolumen beträgt EUR 1,43 Mrd.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes mussten zum Wochenauftakt Verluste hinnehmen zumal Sorgen um eine baldige Zinswende und das Wachstum in China die Stimmung der Anleger belastet haben. Auch an den europäischen Börsen vermochte keine richtige Kauflaune aufzukommen. Auf Sektorebene konnte global gesehen lediglich der Energiesektor im Lichte der festeren Ölpreise ein Plus ausweisen. Sowohl Rohöl der Nordseesorte Brent (+ 6,2 %) als auch das US-Öl WTI (+8,8 %) konnten sich nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) im Tagesverlauf kräftig erholen, wonach die US-Ölförderung im bisherigen Jahresverlauf niedriger als gedacht ausgefallen ist. Zudem signalisierte die Opec Gesprächsbereitsschaft mit anderen Produzenten bezüglich der Überproduktion. Im deutschen Leitindex DAX markierten die Papiere des Essener Energieversorgers RWE wegen der Befürchtung weiterer Dividendenkürzungen das Schlusslicht. Ein weiterer Grund für den jüngsten Kurssturz ist auch die Aussicht auf ein Ausscheiden des Versorgers aus dem europäischen Leitindex EuroStoxx 50. Aktuellen Futuresindikationen zufolge ist an den europäischen Märkten zum Handelsstart mit negativen Kursveränderungen zu rechnen.
Credit
Der August war von Spreadanstiegen am Kassabondmarkt geprägt. So verzeichneten im Laufe des vergangenen Monats die von uns beobachtenden Credit-Assetklassen eine negative Entwicklung. Mit einer Performance von -0,87 % konnten sich Investmentgrade Emittenten aus der europäischen Peripherie vergleichsweise noch am besten halten. Gestern emittierte die Commerzbank einen Hypothekenpfandbrief (Aaa/AAA) im Volumen von EUR 500 Mio. und mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Der Risikoaufschlag betrug 13 Basispunkte unter Mid-Swap. Darüber hinaus mandatierten Danske Bank (Benchmark-Größe, Laufzeitfünf Jahre, AAA/AAA erwartet) und UniCredit Bank Austria (EUR 500 Mio., Laufzeit sieben Jahre, Aaa erwartet) Banken für die Emission eines Covered Bonds bzw. Hypothekenpfandbriefs.
China
Die heute Morgen veröffentlichten Einkaufmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe lagen in bzw. leicht über den Erwartungen. Der von Caixin erhobene Index lag mit 47,3 Punkten etwas über dem vorläufigen und auch erwarteten Wert von 47,1 Punkten. Der offizielle PMI schwächte sich wie von der Konsensus-Schätzung angenommen auf 49,7 Punkte ab und fällt somit unter die 50-Punkte Expansionsmarke. Auch die Service PMIs zeigen sich etwas schwächer, bleiben aber mit 53,4 Punkten (offiziell) und 51,5 Punkten auf hohen Niveaus. Chinesische Aktien setzen ihren Abverkauf dennoch fort, den CNY lässt die Zentralbank dagegen fester gehen.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Tschechischer Einkaufsmanagerindex wird weitere Expansion anzeigen
- HU: Erzeugerpreisindex wuchs um 0,3 % jährlich
- PL: Einkaufsmanagerindex sollte auf sich verbessernde Aktivität im August hindeuten
- RS: BIP im 2. Quartal, Industrieproduktion und Arbeitslosenquote veröffentlicht