Raiffeisen: Chevron, Exxon Mobil, Hewlett-Packard und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die Daten dieser Woche haben bereits eine positive Entwicklung des amerikanischen Wohnimmobilienmarkts angedeutet. Diese Tendenz dürfte sich heute mit stabilen Verkäufen bestehender Häuser (existing home sales) fortsetzten. Für das Verarbeitende Gewerbe steht mit dem Philadelphia Fed Index eine weitere regionale Stimmungsumfrage an. Nachdem der Empire State Index (Region New York) am Dienstag entgegen der Erwartungen stark gefallen war, wird die heutige Veröffentlichung wohl mehr Interesse als gewöhnlich auf sich ziehen. Gestern Abend wurde zudem das Protokoll der FOMC-Sitzung von Ende Juli veröffentlicht. Die Markteilnehmer erhofften sich darin Andeutungen auf den Termin der ersten Zinsanhebung. Ein Hinweis auf solide Arbeitsmarktberichte im Juli und August als Zeichen einer „etwas besseren“ Entwicklung am Arbeitsmarkt wäre wohl in Richtung einer Zinsanhebung schon im September interpretiert worden. Erste Reaktionen von US-Treasuries legen nahe, dass diese Erwartungen eher nicht erfüllt wurden. Nach der Zustimmung der nationalen Parlamente und der Freigabe durch die Finanzminister dürfte heute Morgen ein Teil der ersten Hilfstranche (EUR 26 Mrd.) des neuen Hilfspakets für Griechenland überwiesen werden. Diese Tranche soll u.a. zur Rekapitalisierung der Banken (EUR 10 Mrd.) und zur Tilgung einer heute fälligen Staatsanleihe in EZB-Besitz (EUR 3,2 Mrd.) dienen. Datenseitig stehen in der Eurozone heute keine Veröffentlichungen an. Am Primärmarkt stockte gestern Deutschland eine Fixzinsanleihe mit Laufzeit 2017 um EUR 5 Mrd. auf. Bei solider Nachfrage (bid/cover 1,4) lag die durchschnittliche Emissionsrendite bei -0,25 %. Heute hat Spanien die Aufstockung dreier Fixzinsanleihen mit Laufzeiten 2018, 2024 und 2025 um insgesamt EUR 3,5 Mrd. angekündigt.
Aktienmärkte
Die US-Aktienindizes haben sich am Mittwoch nach einem schwachen Beginn aufgrund der Veröffentlichung des Fed-Protokolls vom Juli zwar kurzfristig erholen können, gingen aber im Vergleich zum Vortag dennoch deutlich leichter aus dem Handel. Grund hierfür waren neben der Sorge vor einer Abkühlung der Emerging Markets auch die Daten vom Ölmarkt. Die US-Rohölvorräte sind zuletzt entgegen der Prognosen deutlich angestiegen, was eben nicht nur den Ölpreis zu schaffen machte, sondern auch Druck auf die Ölwerte ausübte. Sektorseitig konnten beim S&P 500 lediglich die Versorgerwerte im Plus schließen, während auf der anderen Seite die Öltitel mit -2,8 % die größten Verluste hinnehmen mussten. Dementsprechend ist es auch wenig verwunderlich, dass auch im Dow Jones Industrial Average Chevron (-3,0 %) sowie Exxon Mobil (-2,1 %) das Schlusslicht darstellten. Im Fahrwasser der schwachen US-Vorgaben präsentierte sich der japanische Nikkei 225 ebenfalls im Minus. Für Spannung werden unter anderem die heute anstehenden Unternehmensergebnisse von Gap, Hewlett-Packard, Intuit und Ahold sorgen. Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikatoren leicht negativ.
Credit
Im Zuge des generell schlechten Marktumfelds stiegen gestern die Risikoprämien am Credit-Markt unisono an. Vor allem im bonitätsschwachen High-Yield Segment kam es zu einem verhältnismäßig starken Ansteigen. Zudem blieb der EUR Corporate Bond Primärmarkt geschlossen. Die Anwendung der neuen S&P Methodologie bei Covered Bonds und insbesondere des dort enthaltenen „weaklink“ Ansatzes führt dazu, dass sämtliche spanische Multi-Cedulas im BBB-Bereich bewertet werden. In Summe wurden 13 Mulit-Cedulas Programme heraufgestuft, während 12 hinabgestuft wurden; nur sieben Ratings wurden bestätigt. Somit sorgt die neue Ratingmethodologie dafür, dass die S&P Multi-Cedulas Ratings deutlich homogener ausfallen als bislang.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Laut CNB-Gouverneur wäre eine über 2016 hinausgehende Ausweitung des Wechselkursinterventions-Instruments ein mögliches Szenario
- PL: Weiterhin Unsicherheit über Umwandlung von in CHF-denominierten Darlehen und Bankensteuer
- PL: Wirtschaftlicher Abschwung zu Beginn des 3. Quartals
- RO: Auktion einjähriger Schatzanweisungen steht heute an
- RU: Wöchentlicher VPI weiterhin bei null
- RU: Schwacher RUB übt Druck auf OFZ-Markt aus
- RS: Nationalbank hob ihren BIP-Ausblick in ihrem jüngstem „Inflationsbericht“ von 0 % auf 0,5 % p.a. an