K+S Aktie: Viel nebulöser Krawall, wenige harte News
Nachdem der potenzielle K+S Käufer Potash Corp gestern Quartalszahlen vorgelegt hat, schwappen wieder reichlich Schlagzeilen durch die Medien. Dabei hat Potash-Chef Jochen Tilk wenig Klartext gesprochen und viele Dinge, die eh klar waren, neu betont. Man wolle K+S nicht feindlich übernehmen, sei für Jobgarantien und den Erhalt von Standorten bereit. Überraschend ist das nicht, denn ohne solche Zugeständnisse bräuchte Potash den Versuch, K+S zu übernehmen, gar nicht erst starten – man würde auf zu viel Widerstand stoßen. Das wissen die Kanadier und zeigen deswegen nur scheinbar Entgegenkommen.
Ein Scheingefecht war auch die Bemühungen von K+S, über das Wirtschaftsministerium Unterstützung von der KfW zu erhalten. Dass nun aufgeregt berichtet wird, dass diese Hilfe doch nicht zustande kommen wird, ist einigermaßen überraschend. Wo bei K+S im Kampf gegen das Potash-Interesse das öffentliche Interesse, das die KfW dringend für ein Engagement bräuchte, liegen soll, wird das Geheimnis des K+S Managements bleiben. Wir hatten bereits am Mittwoch darauf hingewiesen, dass eine KfW-Hilfe für den DAX-Konzern sehr unwahrscheinlich ist.
Nach den Äußerungen des Potash-Chefs zu einem möglichen formellen Übernahmeangebot für K+S, über das noch nicht abschließend entschieden sei, legt der Aktienkurs des DAX-Konzerns am Freitag wieder zu. Gestern war das Papier bis auf 34,87 Euro und damit unter eine Unterstützung bei 35,30/35,42 Euro gefallen, der Break hatte aber keine bearishen Folgen für die K+S Aktie. Unterhalb von 33,455 Euro wäre der Titel ohnehin auf weitere stärkere Unterstützungen getroffen. Am Freitag nimmt die Rohstoffaktie mit einem Anstieg auf bis zu 36,575 Euro und einem aktuellen Kurs bei 36,23 Euro (+2,77 Prozent) stattdessen ein kleines charttechnisches Kaufsignal ins Visier. Im Fokus steht dabei der Widerstand bei 36,22/36,31 Euro, der bei 36,61/36,74 Euro durch eine weitere Hürde ergänzt wird.