Paion: Fortschritte in Japan mit Remimazolam
Zuletzt war es ruhiger um Paion geworden, am Donnerstagnachmittag aber kommt reichlich Bewegung in die Anteilsscheine des Biotechunternehmens. Der Aktienkurs der Aachener springt in die Höhe und notiert aktuell mit mehr als 8 Prozent Tagesplus bei 2,50 Euro, nachdem es Paion News zu den japanischen Aktivitäten mit Remimazolam gegeben hat. Der dortige Entwicklungspartner Ono Pharma war aus strategischen Gründen abgesprungen, nun hat Paion alle Rechte zurückerhalten und zudem den Transfer von Studienunterlagen und Know-How abgeschlossen.
Für Paion ist dies ein wichtiger Fortschritt, denn in Japan ist die klinische Entwicklung von Remimazolam mit einer beendeten Phase-III-Studie bereits abgeschlossen, während in den USA und Europa noch an der Phase III gearbeitet wird. „Ono war sehr konstruktiv in der Übergabephase. Remimazolam ist jetzt für die Lizenzvergabe in Japan verfügbar“, sagt Paion-Chef Wolfgang Söhngen und will bereits laufende Gespräche mit potenziellen neuen Vertragspartnern intensivieren. Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres werde mit der japanischen Zulassungsbehörde ein „Pre New Drug Application Meeting“ stattfinden, kündigen die Aachener zudem an. „Der Zeitpunkt einer möglichen Einreichung eines Zulassungsantrags in Japan hängt von den Ergebnissen dieser Treffen ab“, so Paion.
Zudem habe man „sehr produktive Gespräche mit japanischen Meinungsbildnern, die an den Allgemeinanästhesiestudien und der Studie für die Sedierung auf der Intensivstation beteiligt waren“, geführt, so Paion. Diese haben nach Angaben der Gesellschaft bestätigt, „dass Remimazolam eine notwendige Innovation für den japanischen Anästhesiemarkt darstelle und dass die verbesserte Herz-Kreislauf-Stabilität und die Verfügbarkeit eines Gegenmittels als signifikante Verbesserungen gegenüber bestehenden Alternativen zu betrachten seien“. Für den Kapitalmarkt hierzulande eine wichtige Bestätigung: Nach dem Absprung von Ono kam es in Deutschland in manchem Medien zu wilden Spekulationen über die Gründe des Rückzugs der Japaner, obwohl dieser rein in finanziellen Aspekten bei Ono Pharma selbst zu sehen war, bei denen die Geschäfte zum Zeitpunkt des Rückzugs schlecht liefen und die Ressourcen bündeln mussten.