Raiffeisen: Barrick Gold, Novartis, PayPal und Staatsanleihen im Blickpunkt
Heute stehen keine bedeutenden Datenveröffentlichungen an. Griechenland hat gestern aus dem reaktivierten EFSM EUR 7,2 Mrd. als Brückenfinanzierung erhalten. Davon wurden EUR 6,8 Mrd. sofort wieder für Rückzahlungen aufgewendet, v.a. für die Tilgung einer Staatsanleihe im Besitz der EZB und anderer Notenbanken des Eurosystems (EUR 4,2 Mrd.) sowie für ausstehende Zahlungen beim IWF (EUR 2,1 Mrd.). Vor allem die fristgerechte Rückzahlung an die EZB war ein entscheidender Schritt zur Entschärfung der Lage. Eine unterlassene Zahlung hätte die Bereitstellung weiterer Notfallliquiditätshilfen für die griechischen Banken nahezu unmöglich gemacht. Währenddessen hat die griechische Regierung zwei Gesetzesentwürfe (Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstitutionen, Reform der Zivilprozessrodung) in Brüssel zur Prüfung eingereicht, die am Mittwoch als Vorleistung für die Aufnahme von Gesprächen über ein neues Hilfspaket verabschiedet werden müssen. Am Primärmarkt begibt heute Spanien 3- und 9-monatige Schatzanweisungen. Auch der ESM hat die Emission 6-monatiger Papiere angekündigt. Gestern begab Litauen eine Anleihe mit Laufzeit 2024. Bei hoher Nachfrage (Bid/cover ratio 2,33) lag die durchschnittliche Emissionsrendite bei 1,743 %.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes marginale Gewinne und beendeten den Handelstag allesamt im positiven Terrain. Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien des Bezahldienstes PayPal, die gestern am ersten Handelstag nach der Abspaltung von Ebay mit einem Plus von 5,4 % aufwarten konnten. Massiv unter Druck gerieten hingegen Titel aus dem Goldsektor, nachdem der Goldpreis um gut 3,3 % nachgab. So verlor der weltweit größte Goldproduzent Barrick Gold am gestrigen Handelstag rund 15 % seines Wertes und befindet sich damit auf dem tiefsten Stand seit Anfang der Neunziger. Am heutigen Tag dürfte sich in den USA die Aufmerksamkeit auf den Technologiesektor richten. Hier präsentieren nicht weniger als drei Schwergewichte (Apple, Microsoft und Yahoo!) nachbörslich ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Der gestern feiertagsbedingt geschlossene japanische Aktienmarkt konnte ebenfalls leichte Zugewinne verbuchen und so schloss der Nikkei 225 erneut deutlich über der 20.000 Punkte-Marke. In Europa präsentierte der Pharmagigant Novartis vor Börseneröffnung seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal, die auf den ersten Blick trotz negativer Währungseffekte im Rahmen der Analystenerwartungen ausfielen. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Nachdem sich die Wogen bezüglich Griechenlands vorerst geglättet haben, gab es zu Beginn dieser Woche ein kräftiges Lebenszeichen am Primärmarkt. Eine Reihe von EUR Neuemissionen wurde gestern mandatiert. Darunter befindet sich Dufry, Balta und Labco/Synlab (drei Tranchen). Weiters plant Transport et Infrastructures Gaz France (Baa3, stabiler Ausblick) auf Roadshow zu gehen. Uniqa hat gestern eine nachrangige Anleihe mit einer Laufzeit von 31 Jahren und ersten Kündigungstermin nach elf Jahren platziert. Bei einem Emissionsvolumen von EUR 500 Mio. betrug das Buch über EUR 4,75 Mrd. Die Rendite wurde bei 6,000 % festgesetzt. Goldman Sachs bot eine Risikoprämie von MS+120 Basispunkten für eine achtjährige Neuemission im Volumen von EUR 1,5 Mrd. (Kupon: 2,000 %). In den nächsten Tagen ist mit weiteren Emissionen zu rechnen.
Zentraleuropa / Osteuropa
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