Raiffeisen: Ebay, Tesla Motors, Griechenland-Krise und Staatsanleihen im Blickpunkt
Gestern sorgten vorübergehend die Datenschwergewichte aus den USA (Arbeitslosenquote, Beschäftigung, Stundenlöhne) für Marktimpulse. Heute werden die ausstehenden Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich in Spanien und Italien veröffentlicht. Laut den vorliegenden Schnellschätzungen (Deutschland, Frankreich, Eurozone) sollten diese einen Rückgang ausweisen. Das Hauptinteresse der Marktakteure dürfte aber wieder dem Newsflow zu Griechenland gelten. Die griechische Regierung versucht das am Sonntag anstehende Referendum als Rückenstärkung für weitere Verhandlungen darzustellen. Dagegen weisen Vertreter der Gläubiger vermehrt darauf hin, dass eine Grundsatzentscheidung für oder gegen die Mitgliedschaft in der Eurozone zur Auswahl stehe. Während also der Druck für die griechischen Wahlberechtigten vor dem Urnengang immer größer wird, schwindet die Klarheit über den Inhalt der Volksabstimmung. Am Primärmarkt platzierte gestern Frankreich ein Volumen von rund EUR 8 Mrd. via Anleihen mit Laufzeit 05/2025, 4/2035 und 4/2041. Bei einem Bid/Cover Ratio von 2,1, 1,9 und 1,35 lag die Emissionsrendite bei 1,3 %, 2,03 % bzw. 2,22 %. Spanien holte sich ein Gesamtvolumen von rund EUR 4,2 Mrd. Die Staatsanleihen mit Laufzeiten 2018, 2020 und 2025 sowie 2030 (inflationsgeschützt) waren 3,0, 4,6, und 1,8fach sowie 2fach überzeichnet und wurden zu einer durchschnittlichen Rendite von 0,69 %, 1,29 % und 2,26 % sowie 1,55 % auktioniert.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben sich am Donnerstag mit einem marginalen Minus ins verlängerte Feiertags-Wochenende (Nationalfeiertag am Samstag) verabschiedet. Offenbar wollten sich die Investoren im Vorfeld des am Sonntag anstehenden Referendums in Griechenland nicht zu stark positionieren, wodurch auch die vermeldeten US-Arbeitsmarktdaten in den Hintergrund gedrängt wurden. Bei den US-Einzelwerten erzielten die Tesla-Aktien im Nasdaq 100 mit einem Zuwachs von 4 % den ersten Platz im gestrigen Performance-Ranking. Hintergrund war der erzielte Verkaufsrekord des Elektroauto-Herstellers im zweiten Quartal. Aber auch das Übernahmekarussell dreht sich in den USA munter weiter: Der Bezahldienst Paypal (Mutterkonzern Ebay; +2,4 %) beabsichtigt den Anbieter von Geldtransfer-Dienstleistungen Xoom für USD 890 Mio. zu kaufen. In Japan präsentierte sich der Nikkei 225 ebenfalls nur wenig verändert. Ähnlich wie in den USA fehlten die notwendigen Impulse. Gemäß den aktuellen Futures-Indikationen ist an den wichtigen europäischen Handelsplätzen von einer leicht positiven Börseneröffnung auszugehen.
Credit
Moody´s gab gestern anknüpfend an die generelle Ratingüberprüfung europäischer Banken und der neuen Abwicklungsmechanismen die neuen Ratings der österreichischen Banken bekannt. Während sich das Rating der BAWAG um eine Stufe (auf Baa1) verbesserte, blieben die Ratings der Raiffeisen Bank International (RBI), Erste Group und Bank Austria unverändert (Baa2).
Die EZB hat eine Ausweitung ihres Ankaufprogrammes (Public Sector Purchase Program) auf weitere Agencies und Supras bekanntgegeben. Die Liste zugelassener Agencies und Supras wurde um 13 Emittenten erweitert unter anderem um folgende Namen: ÖBB-Infrastruktur AG, Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG (ASFINAG), ENEL S.p.A. Die Gesamtliste der zugelassenen Agencies und Supras finden Sie unter diesem Link.
CROSS Industries AG hat die Inhaber der 6,875 % Perpetual-Anleihe (EUR 60 Mio., kein Fälligkeitsdatum) über einen geplanten Rückkauf informiert. Der Rückkaufspreis beträgt 102 % der Nominale zuzüglich Stückzinsen. Die Tenderfrist wurde bis zum 13. Juli angesetzt.
Credit
Der chinesische HSBC Service Einkaufsmanagerindex sank im Juni auf 51,8 Punkte, den niedrigsten Wert seit Jänner diesen Jahres. Chinesische Aktien setzen inzwischen ihren Abwärtstrend fort, insbesondere die Festlandmärkte. Chinesische Behörden haben gestern als Gegenmaßnahme die Regelungen für Margin Trading gelockert, dennoch war der SHCOMP Index heute zur mittäglichen Handelspause über 3 % im Minus. Seit 12. Juni ist der Markt etwa 27 % im Minus. Die Verluste des HSCE Index sind mit etwa 1 % moderater, bei einem anhalten Abverkauf in Shanghai dürften aber auch chinesische Aktien in Hong Kong weiter korrigieren.
Zentraleuropa / Osteuropa
- HU: Heute stehen die endgültigen Daten zum BIP im 1. Quartal an
- PL: Geldpolitischer Ausschuss sollte in abwartender Haltung verbleiben
- RO: Rückgang der Erzeugerpreise im April um 0,5 % p.m.
- RU: Internationale Reserven um USD 2,6 Mrd. gefallen
- RS: 53-wöchige Schatzanweisungen überzeichnet, Renditen sanken auf 6,39 %