PNE Wind: Balaton wendet sich offen gegen Kuprian und Billhardt
Bei PNE Wind hat sich nun die Deutsche Balaton AG offen in das Lager der Opposition gegen den Vorstandschef Martin Billhardt sowie Aufsichtsratschef Dieter Kuprian und dessen Stellvertreter Peter Fischer und damit auf die Seite von PNE-Großaktionär Volker Friedrichsen gestellt. Zwischen den Parteien tobt seit Monaten ein Streit um vermeintliche Millionenschäden bei der Übernahme der WKN AG durch PNE Wind und zu hohe Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat - wir berichteten. Auf der Hauptversammlung des Windenergieunternehmens am vergangenen Dienstag war der Streit dann eskaliert.
„Ziel der Deutsche Balaton Aktiengesellschaft ist es, auf der nächsten Hauptversammlung der PNE WIND AG unter anderem die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder der PNE Wind AG Kuprian und Dr. Fischer abzuberufen und den Aufsichtsrat der PNE Wind AG neu zu besetzen“, heißt es nun unter anderem in einer Mitteilung von Deutsche Balaton. Dazu will man mit anderen Aktionären der Cuxhavener zusammen arbeiten – unter anderem Friedrichsen. Harte Kritik wird – wie schon auf der Hauptversammlung – an den Bezügen von Vorstand und Aufsichtsrat geübt – unter anderem hatte Kuprian 2014 0,34 Millionen Euro kassiert: „Dies ist weit jenseits dessen, was als noch angemessen gelten könnte. Aufsichtsratspositionen in vergleichbaren mittelständischen börsennotierten Gesellschaften liegen im Bereich von rund 50 Tausend Euro“, so Deutsche Balaton.
PNE Aktie an wichtiger Chartmarke
Noch offen ist, wann und wo die außerordentliche Hauptversammlung des Windenergieunternehmens stattfinden wird. Zuletzt hatte Deutsche Balaton bereits die Einberufung der Versammlung verlangt und unter anderem Sonderprüfungen beantragt – siehe Bericht auf www.cleantechaktien.de. „Diese Vorschläge spiegeln rein die Interessen eines Einzelaktionärs wieder. Wir vermissen Tagesordnungspunkte welche die Verantwortung von Herrn Friedrichsen in vielerlei Hinsicht hinterfragen. Die kommende außerordentliche Hauptversammlung werden wir im Sinne aller Aktionäre organisieren“, hatte PNE Wind die Verlangen von Balaton kommentiert.
Derweil kann sich der Aktienkurs von PNE Wind vom jüngsten harten Einbruch auf 1,88 Euro weiter erholen. Am Dienstag geht es bis auf 2,17 Euro nach oben, aktuell liegt das Papier bei 2,153 Euro mit 2,52 Prozent im Plus. Noch offen ist, ob die Aktie damit ein charttechnisches Erholungssignal geben kann: Zwischen 2,07 Euro und dem zuletzt aufgerissenen Gap bei 2,14/2,17 Euro erstreckt sich eine Widerstandszone, die in den Monaten zuvor eine starke Unterstützung dargestellt hatte, im Zuge der Turbulenzen um die jüngste Hauptversammlung von PNE Wind in der vergangenen Woche aber unterschritten wurde. Für ein Kurscomeback der PNE Wind Aktie muss diese Zone stabil überwunden werden – dann könnte es auf 2,29/2,34 Euro und 2,40/2,43 Euro nach oben gehen. Ohne diese Signale aber droht ein erneuter Kursrutsch.