Raiffeisen: Best Buy, Hewlett-Packard, Salesforce und Staatsanleihen im Blickpunkt
Bei dem heute anstehenden deutschen ifo Index wird auf dem erreichten Niveau die Luft für eine Verbesserung dünn. Der von uns erwartete Rückgang der Zukunftserwartungen bzw. der Einschätzung der aktuellen Lage soll eine realistische Erwartungshaltung der befragten Unternehmen widerspiegeln, demnach mit einer guten aber nicht boomenden deutschen Konjunktur zu rechnen ist. Die US Verbraucherpreisdaten werden das vertraute Bild wiederholen: negative Jahresrate dank Energiepreisrückgang, bei gleichzeitiger Kerninflation nur knapp unter 2 % p.a. Am Primärmarkt platzierte gestern Frankreich ein Volumen von rund EUR 8,5 Mrd. via Fixzinsanleihen mit Laufzeit 2018 (Emissionsrendite: -0,07 %), April bzw. Oktober 2020 (Emissionsrendite: 0,21 % bzw. 0,24 %) und 2021 (Emissionsrendite: 0,38 %) sowie knapp EUR 1,5 Mrd. per inflationsindexierten Anleihen mit Laufzeit 2027 (Emissionsrendite: -0,41 %), 2029 (Emissionsrendite: -0,28 %) und 2030 (Emissionsrendite: -0,3 %). Die Auktionen waren zwischen 1,8 bis 2,3fach überzeichnet. Zudem platzierte Spanien Anleihen mit Fälligkeit 2018 (Emissionsrendite: 0,25 %; EUR 3,5 Mrd.; bid/cover 1,7), 2020 (0,64 %; EUR 1,4 Mrd.; b/c 1,8) und 2030 (2,31 %; EUR 0,6 Mrd.; b/c 3,4). Laut Ratingkalender haben heute Moody´s für Frankreich und Slowenien, S&P für die Niederlande sowie Fitch für Estland die Möglichkeit, erneuerte Einschätzungen bekannt zu geben.
Aktienmärkte
Die jüngsten US-Konjunkturdaten lieferten der Wall Street keine nachhaltigen Impulse: Der Dow Jones Industrial Average beendete den gestrigen Handelstag unverändert, während die Nasdaq sowie der S&P 500 ein kleines Kursplus verzeichnen konnten. Auf Sektorebene verzeichneten die Energietitel den stärksten Zuwachs, was vor allem der Erholung des Ölpreises geschuldet war. Hier wirkte der am Vortag vermeldete erneute Rückgang bei den US-Lagerdaten nach und auch die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten dürften das Sentiment weiter stützen. Gute Quartalszahlen konnten gestern die Unternehmen Best Buy sowie Salesforce.com liefern, wobei letzteres auch den unternehmenseigenen Ausblick anhob. Das Zahlenwerk von Hewlett-Packard zeigte, dass das Unternehmen vor der Aufspaltung weiterhin schwer zu kämpfen hat. Die Aktie legte nachbörslich dennoch leicht zu, da der Konsens von einem noch schlechteren Ergebnis ausgegangen war. Für Spannung werden heute unter anderem die anstehenden Quartalszahlen von Campbell Soup, Deere & Co sowie Dollar Tree sorgen. Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikationen wenig verändert.
Credit
Die australische Transurban (Mautstraßenbetreiber) platzierte gestern eine EUR 500 Mio. Anleihe (Kupon: 2 %, Laufzeit: 10,25 J, MS+103 BP, Baa1/BBB+/A-). Der irische Versorger ESB (Electricity Supply Board) emittierte ebenfalls eine EUR 500 Mio. Anleihe (Kupon: 2,125 %, Laufzeit: 12 J, MS+107 BP, Baa1/BBB+/A-). Eine kleinere Emission kam vom finnischen Immobilienbetreiber Technopolis (EUR 150 Mio., Kupon: 3,75 %, Laufzeit: 5 J, MS+340 BP, nicht geratet).
Zentraleuropa / Osteuropa
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- RU: Erhöhung der Währungsreserven um USD 3,8 Mrd. im Zeitraum vom 8.- 15. Mai
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