Raiffeisen: GlaxoSmithKline, Société Générale, Börse Moskau und Bundesanleihen im Blickpunkt
Österreich stockte gestern zwei Fixzinsanleihen mit Laufzeit 2021 (AT0000A001X2) bzw. 2023 (AT0000A105W3) um in Summe EUR 1,1 Mrd. auf. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei 0,189 % bzw. 0,414 %. Beide Emissionen waren deutlich überzeichnet. Für heute plant Deutschland die Neuemission einer 2-jährigen Fixzinsanleihe (DE0001104602). Es sollen EUR 5 Mrd. aufgenommen werden. Ebenfalls heute möchte Griechenland Schatzanweisungen mit einer Laufzeit von 26 Wochen begeben. Es sollen EUR 875 Mio. am Markt aufgenommen werden. Die durchschnittlich zu bietende Rendite dürfte über 3 % liegen, nachdem bei der letzten vergleichbaren Auktion vor einem Monat 2,97 % bezahlt werden mussten.
Im Euroraum werden heute die noch ausstehenden Einkaufsmanagerumfragen im Dienstleistungssektor für Italien und Spanien veröffentlicht. Aufgrund der bereits vorliegenden Ergebnisse für den Euroraum sowie Deutschland und Frankreich rechnen wir jeweils mit einer Verbesserung gegenüber März. Gespannt dürften die Markteilnehmer auf den ADP Beschäftigungsbericht in den USA warten. Deutet dieser mit einer Beschäftigungszunahme in der Privatwirtschaft von abermals rund 200 Tsd. daraufhin, dass der Jobmotor weiterhin rund läuft, steigt nach dem sehr guten Ergebnis des gestern veröffentlichten ISM Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe die Chance, dass auch der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag, nach dem schwächeren Beschäftigungsplus im März, im April wieder einen deutlichen Anstieg bei den neu geschaffenen Stellen anzeigen wird.
Aktienmärkte
An den etablierten Aktienmärkten Europas und den USA kam es gestern großflächig zu Gewinnmitnahmen. Im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag dominierten Unsicherheiten in Bezug auf den Beginn der Zinswende der Fed und Sorgen um Griechenlands Schuldentragödie die Märkte. Des Weiteren drückten schwache US-Handelsbilanzzahlen auf die Stimmung der Anleger. Fester zeigten sich die Ölpreisnotierungen, nachdem Saudi-Arabien die Ölpreise für Kunden in den USA und Europa angehoben hat und in Libyen ein Exporthafen infolge von Protesten ausfiel. So verteuerten sich die Nordseesorte Brent gegenüber dem Vortag um 1,6 % und US-Öl um 2,5 %. Dies freute vor allem die Anleger der Moskauer Börse, wo sowohl der Leitindex MICEX (+2 %) als auch der Rubel kräftig zulegen konnten. Der in US-Dollar notierende russische RTS-Index verzeichnete gar einen Kursgewinn von 4,2 % und baute damit den Gewinn seit Jahresbeginn auf bereits 36 % aus. Heute legen eine Reihe europäischer Unternehmen ihre Quartalszahlen vor. Dazu zählen unter anderem die französischen Großbanken Credit Agricole und Société Générale oder der Pharmariese GlaxoSmithKline. Aktuelle Futuresindikationen lassen für die europäischen Märkte einen positiven Handelsstart erwarten.
Credit
Am Primärmarkt emittierte The Chemours Anleihen in mehreren Tranchen. Neben zwei USD Laufzeiten (fällig 2023 bzw. 2025) platzierte das US Chemieunternehmen auch eine EUR 360 Mio. Anleihe bei einer Rendite von 6,125 % (fällig in 2023, erstmals rückzahlbar ab 2018, B1). In Summe holte sich dieser Emittent knapp USD 2,5 Mrd. am Primärmarkt. Mit dem italienischen Infrastrukturbauunternehmen Condotte (B2/B) könnte noch ein weiteres High-Yield Unternehmen diese Woche eine Anleihe (EUR 300 Mio., sieben Jahre) platzieren. Auf der Non-Financial Investmentgrade Seite ist Expedia (Ba1/BBB-/BBB-) bis morgen auf Roadshow. Ratingseitig kam es durch S&P bei SKF zu einer Herabstufung um ein Notch auf BBB (stabiler Ausblick).
China
Der chinesische HSBC Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor präsentierte sich im April mit 52,9 Punkten etwas stärker als im Vormonat (52,3 Punkte). Verarbeitenes Gewerbe und Dienstleistungssektor zusammengenommen (composite PMI) ergibt sich ein Wert von 51,3 Punkten und damit schwächer als im März (51,8). Chinesische Aktien verzeichnen nach dem gestrigen starken Verlusten heute Morgen sowohl am Festland wie auch in Hongkong Gewinne.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Einzelhandelsumsätze im Steigen begriffen
- HU: Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im Blickpunkt
- PL: Europäische Kommission wird voraussichtlich bald eine Entscheidung bezüglich des Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit (Excessive Deficit Procedure – EDP) treffen
- RO: Leitzinssenkungszyklus dürfte abgeschlossen sein