Raiffeisen: SAP, Amgen, Yahoo! und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die wieder aufgeflammten Sorgen um ein Grexit haben gemeinsam mit den Anleihekäufen der EZB die 10-jährige deutsche Anleiherendite gegen die 0-Marke gedrückt. Der Renditeschwund zeichnete sich auch in anderen Ländern der Eurozone ab. Belgien erzielte gestern bei einer Aufstockung 5-jähriger Anleihen als sechstes Land in Folge eine negative Rendite – von 0,056 %. Die 10-jährige Anleihe ging mit einer Rendite von 0,343 % über den Ladentisch. Die Nachfrage war mit einem bid/cover Ratio von 1,68 bzw. 1,28 sehr solide. Im Marktfokus dürften heute die ZEW Umfragen für Deutschland und die Eurozone liegen. Im Grunde sollten diese die Ergebnisse der Sentix Indikatoren nachvollziehen. Somit dürften sich die Zukunftserwartungen für Deutschland ein wenig eintrüben (und dann noch immer auf einem sehr hohen Niveau liegen), dagegen erachten wir für die Eurozone eine nochmalige Verbesserung für möglich. Die USA können heute mit keinen nennenswerten Wirtschaftsdaten aufwarten.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes deutliche Zugewinne und beendeten den Handelstag allesamt im positiven Terrain. Unterstützend wirkten dabei allen voran Technologieaktien die dank bevorstehender Quartalszahlen wichtiger Unternehmen der Technologiebranche deutlich zulegen konnten. So stieg beispielsweise die Aktie von IBM um 3,4 %. Nachbörslich veröffentlichte der US-Computerriese dann seine Zahlen zum ersten Quartal 2015. Dabei fiel der Gewinn je Aktie von USD 2,91 deutlich besser aus als von Analysten (USD 2,80 je Anteilsschein) erwartet wurde. Im Laufe des heutigen Tages steht darüber hinaus eine wahre Flut an US-Quartalszahlen auf der Agenda. Vorbörslich präsentieren Lockheed Martin und Verizon Communications ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Mit Amgen und Yahoo! Folgen zwei weitere Schwergewichte nach Handelsschluss. Der japanische Aktienmarkt schloss sich den positiven Vorgaben an und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag mit einem Plus von gut 1 %. In Europa präsentierte die Softwareschmiede SAP vor Börseneröffnung ihre Zahlen zum Q1, die auf den ersten Blick über den Analystenerwartungen ausfielen. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Am EUR Primärmarkt haben gestern Redexis Gas (EUR 250 Mio., zwölf Jahre, MS+145 BP, Baa3/BBB) und Brisa (EUR 300 Mio., zehn Jahre, MS+153 BP, Baa3/BBB) Anleihen begeben. General Mills Inc. (A3/BBB+/BBB+) emittierte eine Dual-Tranche Anleihe (Tranche A: EUR 500 Mio., acht Jahre, MS+68 BP; Tranche B: EUR 400 Mio., zwölf Jahre, MS+98 BP). Weitere Neuemissionen kamen von Trafigura (nicht geratet) bei einer Rendite von 5,00 % und von ZF Friedrichshafen (Ba2/BB) mit einer Dual-Tranche Anleihe (Tranche A: EUR 1,15 Mrd., vier Jahre, 2,375 %; Tranche B: EUR 1,1 Mrd., acht Jahre, 2,875 %; EUR). Mit Progroup und Senvion stehen weiter Unternehmen in der Emissionspipeline.
China
Der chinesische MNI Business Indikator, der eine hohe Korrelation mit den chinesischen Einkaufmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe aufweist, verzeichnete für April einen weiteren Rückgang und fiel auf 48,8 Punkte. Außerdem kündigte das chinesische Bauunternehmen Kaisa Group Holdings Ltd. an, seine Kuponzahlungen (insgesamt USD 52 Mio.) auf zwei ihrer in USD denominierten Anleihen trotz Aufschub nicht leisten zu können. Kaisa Group Holdings Ltd ist somit das erste größere Bauunternehmen, das seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. Chinesische Aktien notieren heute Morgen dennoch sowohl in Hongkong als auch am Festland im Plus.
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