Raiffeisen: General Electric, JPMorgan Chase, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt
Besondere Aufmerksamkeit werden die Marktakteure heute den US Einzelhandelsdaten für März schenken. Nach dem deutlichen Rückgang der realen Umsätze im Einzelhandel im Februar (-1,0 % p.m.) war am Markt die Sorge vor einer Abschwächung des privaten Konsums aufgeflammt. Dass diese Sorge unbegründet ist, dürften die Einzelhandelszahlen für März zeigen. Wir rechnen mit einem kräftigen Plus im Vormonatsvergleich (1,3 % nominal). Trotz des von uns erwarteten spürbaren Anstiegs der Einzelhandelspreise dürfte auch in realer Rechnung eine deutliche Zunahme zu Buche stehen. Des Weiteren am US-Datenkalender: der Erzeugerpreisindex für März. Für die Eurozone wird heute die Industrieproduktion veröffentlicht: Die vorliegenden Daten weisen auf einen leichten monatlichen Anstieg des Industrieoutputs (ohne Bau) im Februar hin. Dafür spricht auch das gestern veröffentlichte Plus bei der italienischen Industrieproduktion von 0,6 %. Der EUR gab zum USD trotzdem weiter nach. Am Primärmarkt emittierte gestern Italien ein Gesamtvolumen von EUR 7,5 Mrd.; EUR 3,5 Mrd. gingen in die neue 3jährige Anleihe mit Laufzeitende Mai 2018. Die Anleihe war bei einer Emissionsrendite von 0,23 % 1,6fach überzeichnet. Die Nachfrage nach den Anleihen mit Laufzeitende 2030 und 2022 war mit einer Überzeichnung von 1,4fach bzw. 1,5fach etwas geringer als bei der Auktion davor, wobei die durchschnittliche Emissionsrendite der 15jährigen Anleihe mit 1,64 % ein neues Rekordtief erzielte; jene der 7jährigen Anleihe lag bei 0,89 %.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes moderate Verluste und beendeten den Handelstag allesamt im negativen Terrain. Unter Druck standen ins besonders Titel aus dem Industriesektor. So musste General Electric, nachdem der Titel am Freitag noch ein 6-Jahres Hoch erklimmen konnte, einen Kursrückgang von 3,1 % hinnehmen. Die US-Berichtssaison beginnt nun vollends Fahrt auf zu nehmen. Mit Johnson & Johnson, JPMorgan Chase sowie Wells Fargo berichten gleich drei Schwergewichte vorbörslich ihre Zahlen zum ersten Quartal 2015. Nachbörslich gesellt sich noch der Chipriese Intel hinzu. Der japanische Aktienmarkt tendierte seitwärts und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag nahezu unverändert. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein Handelsbeginn auf Vortagesniveau ab.
Credit
Anheuser-Busch InBev (EUR 3 Mrd.) als auch FCA Capital (EUR 1 Mrd.) preisten mehrere Tranchen umfassende EUR Anleihen. Die Dealpipeline ist mittlerweile vor allem im Non-Financials High-Yield als auch im nicht gerateten Segment gut gefüllt. So plant Orange (B2/B) mit einer Multi-Trancheanleihe in Summe EUR 1,2 Mrd. und CHF 750 Mio. zu platzieren. Mit Trinseo (B2/B) hat sich ein weiteres US-Unternehmen mit einer EUR Emission (EUR 300 Mio., sieben Jahren, erstmals rückzahlbar nach drei Jahren) angekündigt. Abengoa (B2/B/B) möchte eine Anleihe in Höhe von EUR 375 Mio. (fünf Jahre) begeben. Darüber hinaus beabsichtigt Ansaldo Energia (kein Rating) den Pirmärmarkt mit einer EUR Emission anzuzapfen. Eurofins Scientific (kein Rating) plant die Emission einer EUR Hybridanleihe. Financials: La Banque Postale bereitet eine Covered Bond Emission in Höhe von EUR 500 Mio. (sieben Jahre, AAA erwartet) vor. Berlin Hyp startet heute mit einer Roadshow für den ersten Grünen Pfandbrief.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Leistungsbilanz erneut höher als alle Schätzungen
- HU: Ungarische Nationalbank veröffentlicht Leistungsbilanz für Februar
- PL: Festigung der Exporte im Februar
- RO: Inflationsrate lag im März bei 0,8 % p.a.