Raiffeisen: K+S, Bank of America, Fed und Anleihen im Blickpunkt
An den Finanzmärkten setzte sich die Talfahrt von EUR/USD auch gestern fort. Begleitet von weiter fallenden Staatsanleiherenditen in der Eurozone rutschte EUR/ USD auf ein 12-Jahres-Tief. Datenseitig steht heute in den USA mit den Einzelhandelsumsätzen für den Monat Februar die erste wirklich relevante Veröffentlichung der Woche auf dem Programm. Wir gehen davon aus, dass die Umsätze im Februar real leicht rückläufig waren (Stagnation in nominaler Rechnung). Vor dem Hintergrund merklicher realer Zuwächse in den Vormonaten wäre dies jedoch nicht weiter schlimm. Auf der anderen Seite des Atlantiks erwarten wir für die Industrieproduktion der gesamten Eurozone im Jänner einen leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat. Mit Irland veröffentlicht zudem das letzte EuroLand seine BIP-Zahlen für Q4. Wir erwarten einen deutlichen Anstieg (% p.q.) nach der Stagnation im dritten Quartal. So oder so wird Irland jedoch 2014 die größte Zunahme des realen BIP in der Eurozone aufgewiesen haben. Auf dem Primärmarkt begaben Griechenland (3M; 2,7 %; EUR 1,3 Mrd.) und Italien (12M, 0,079 %; EUR 6,5 Mrd.) gestern Geldmarktpapiere. Die Nachfrage in Griechenland war dabei so hoch wie zuletzt (Bid to cover ratio: 1,3). Deutschland sammelte über die Aufstockung einer zweijährigen Anleihe EUR 4 Mrd. ein. Trotz einer weiter ins negative Terrain gerutschten Emissionsrendite (-0,24 %; zuvor: -0,22 %) war die Nachfrage höher als bei der vorangegangenen Aufstockung (Bid to cover ratio: 2,2; zuvor: 1,9). Für heute haben sich Spanien (2020, 2022, 2025), Italien (2018, 2022, 2046) und Irland (2045) mit Anleihen angekündigt.
Aktienmärkte
Am gestrigen Handelstag verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes leichte Kursverluste und schlossen allesamt im negativen Terrain. Vor allem der starke US-Dollar und die abwartende Haltung vieler Investoren, angesichts einer möglichen Zinsanhebung durch die Fed, drückten auf die Stimmung. Die gestern veröffentlichten Daten zum Banken-Stresstest der US-Notenbank Fed brachten wenig Überraschung. Von 31 geprüften Banken haben 28 den finalen Test ihrer Pläne für Kapitalausschüttungen und interne Risikovorsorge geschafft. Bank of America wurden allerdings einige Nachbesserungen, seitens der Fed verordnet. Nachbörslich konnte der US-Finanzsektor von den Daten profitieren und teils deutliche Zugewinne verbuchen. Der japanische Aktienmarkt konnte sich von den negativen Vorgaben der US-Börsen abkoppeln und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag mit einem kräftigen Plus von gut 1,4%. In Europa präsentierte u.a. heute vorbörslich K+S AG die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr, welche auf den ersten Blick leicht über den Erwartungen ausgefallen sind. An den europäischen Börsenplätzen zeichnet sich nach aktuellen Futures-Indikationen ein leicht positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Gestern hat Dexia eine EUR 2 Mrd. Senior-Anleihe (5J, Aa3/AA/AA) zu MS+3 BP bzw. einer Rendite von 0,2825 % platziert. Der Covered Bond der Bankia (EUR 1 Mrd., 10J, A) wurde zu MS+42 BP platziert. Das Orderbuch von EUR 2,75 Mrd. zeugt hierbei von einer soliden Nachfrage. Nach einer hohen Primärmarktaktivität im Investmentgrade Segment, ist in den kommenden Tagen und Wochen auch mit mehreren High-Yield Emissionen zu rechnen. So befinden sich derzeit der Pharmakonzern Valeant (Ba3/BB-) sowie der Papierproduzent S appi (Ba3/BB-) auf Roadshow für EUR Anleihen. Moody’s hat angekündigt die Covered Bond Programme der Hypo Landesbanken Vorarlberg, Nieder- österreich und Tirol auf eine mögliche Hinabstufung zu überprüfen.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Allmähliche Beschleunigung des Lohnwachstums
- PL: Zinserhöhung in der laufenden Periode des geldpolitischen Ausschusses nicht ausgeschlossen
- RO: Aufwärtsbewegung bei Exporten im Januar wahrscheinlich
- HR: Außenhandelsdefizit im Jahr 2014: EUR 6,75 Mrd., Rückgang der notleidenden Kredite der Banken in Q4