Raiffeisen: ThyssenKrupp, Warren Buffett, Griechenland und Staatsanleihen im Blickpunkt
Griechenland soll laut Meldungen heute eine Verlängerung des Hilfsprogramms beantragen. Es ist aber unklar, zu welchen Reform- und Sparauflagen die Regierung in Athen dabei bereit ist sich zu verpflichten. Nach dem Empire State zu Wochenbeginn (Anstieg über den Erwartungen) wird heute in den USA mit dem Philadelphia Fed Index der zweite regionale Indikator für das Verarbeitenden Gewerbe veröffentlicht. Der Konsens rechnet mit einem wenig veränderten Wert im Februar. Beim Konsumentenvertrauen in der Eurozone erwarten wir angesichts der rückläufigen Energiepreise und verbesserten Arbeitsmarktlage in einigen Ländern eine weitere Aufhellung. Am Primärmarkt stockte gestern Deutschland die Bundesanleihe 2/2025 mit Kupon 0,5 % um EUR 4 Mrd. auf. Bei einer bid/cover ratio von 1,44 wurden EUR 3,335 Mrd. zu einer durchschnittlichen Rendite von 0,37 % zugeteilt. Heute stockt Spanien eine Anleihe mit Fälligkeit 2025 und Kupon 0,5 % auf bzw. bringt eine Neuemission. Frankreich will mit der Auktion von Anleihen mit Endfälligkeit 2017, 2019 bzw. 2020 und einem Kupon von 4,25 %, 3,75 % bzw. 0 % ein Gesamtvolumen von EUR 7,5 bis 8,5 Mrd. erzielen. Eine inflationsgeschützte Anleihe mit Laufzeit 2025 und einem Kupon von 0,1 % soll weitere ein bis zwei Mrd. Euro in die Kassen des französischen Trésor spülen.
Aktienmärkte
An den europäischen Börsen waren gestern Kursgewinne auf breiter Front zu verzeichnen nachdem Griechenland voraussichtlich eine Verlängerung des Hilfsprogramms beantragen wird. Die wichtigsten US-Aktienindizes legten indes nach der jüngsten Rekordjagd eine Verschnaufpause ein. Fester präsentierte sich der Versorgersektor, wohingegen Energietitel schwächelten. Letztere litten unter dem Rückzug von Investorenlegende Warren Buffett aus dem Sektor sowie der Aussicht auf neue Rekordstände bei den US-Ölreserven. In den USA wird heute unter anderem der Einzelhändler Wal Mart vorbörslich seine Quartalszahlen vorlegen. In Europa berichten neben dem Energiekonzern ENI der spanische Versorger Iberdrola und die französische Universalbank Credit Agricole. Nachbörslich legte gestern die Börsengesellschaft Deutsche Börse ihre Geschäftszahlen für das Schlussquartal 2014 vor. Sowohl auf Quartals- als auch auf Gesamtjahresbasis konnten Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert werden. Für 2015 wurden weitere Ergebnissteigerungen in Aussicht gestellt. Aktuelle Futuresindikationen lassen für die europäischen Märkte einen leicht negativen Handelsstart erwarten.
Credit-Märkte
Mit dem Rückenwind eines starken Sekundärmarktes war auch die Primärmarktaktivität am gestrigen Tag abermals stark. Vor allem lange Laufzeiten (10 Jahre) konnten problemlos platziert werden. Die ThyssenKrupp AG (Ba1/BB/BB+) preiste zwei Anleihetranchen (Tranche A: EUR 750 Mio. Kupon: 1,75 %, fällig 25. Nov. 2020, MS+150 BP; Tranche B: EUR 600 Mio., Kupon: 2,50 %, fällig 25 Feb. 2025, MS+190 BP). Das Orderbuch lag für beide Tranchen bei über EUR 5 Mrd. Roche (A1/AA) brachte ein Volumen von EUR 1 Mrd. auf den Markt (Kupon: 0,875 %, fällig Feb. 2025, MS+17 BP). Die Emission des italienischen Versorgers A2A (Baa3/BBB) stieß bei einem schlussendlich platzierten Volumen von EUR 300 Mio. auf starke Nachfrage bzw. ein Orderbuch von rund EUR 4 Mrd. (Kupon: 1,75 %, fällig Feb. 2025, MS+110 BP).
Zentral- und Osteuropa
- Der russische Rubel zeigte sich sowohl von den Schwierigkeiten bezüglich des Waffenstillstands in der Ostukraine als auch von dem gestern verzeichneten neuerlichen Rückgang des Ölpreises relativ unbeeindruckt.
- Angesichts der sich abzeichnenden Lösung der Schuldenkrise in Griechenland ist eine Aufholung der jüngsten Verluste an den CE-Lokalwährungsanleihemärkten zu erwarten.
- Der CEE-Eurobondmarkt wird voraussichtlich von den niedrigen Zinssätzen in den entwickelten Märkten und der stärkeren Hoffnung auf Frieden in der Ukraine gestützt bleiben.