Nord LB – US-Arbeitsmarkt: Weg frei für die Zinswende im Sommer!
Heute sind in den USA aktuelle Zahlen zur Lage am Arbeitsmarkt veröffentlicht worden. Diese können sicherlich positiv bewertet werden. Zum Auftakt des neuen Jahres wurden im Januar 2015 immerhin 257.000 neue Stellen geschaffen. Zudem präsentiert sich die Beschäftigungssituation in der jüngeren Vergangenheit nach den vorgenommenen Revisionen nun freundlicher. Der „neuen“ Zeitreihe folgend sind im Dezember 2014 ganze 329.000 und im November 2014 beachtliche 423.000 zusätzliche Jobs entstanden. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar 2015 leicht auf 5,7% an.
Die Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt sind sicherlich als erfreulich zu bezeichnen. In der Privatwirtschaft konnten 267.000 Jobs geschaffen werden. Die Industrie hat mit immerhin 22.000 neuen Stellen zu dieser Entwicklung beigetragen. Es haben sich zumindest noch keine großen Belastungen durch die schwierige Lage in der Ölförderindustrie offenbart. Die Unternehmen in diesem Segment leiden natürlich unter dem niedrigen Ölpreis und haben jüngst mit Rationalisierungsmaßnahmen auf das problematische Umfeld reagiert.
Der Motor der Belebung am US-Arbeitsmarkt bleibt weiterhin der Dienstleistungssektor. Allein im Gesundheitsbereich kam es am aktuellen Rand zu 50.000 zusätzlichen Einstellungen. Bei staatlichen Einrichtungen gingen 10.000 Jobs verloren. Allein der Bund hat dabei schon 6.000 Stellen abgebaut.
Sehr erfreulich ist die Lohnentwicklung. Es kam zu einem Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne um immerhin 0,5% M/M. Diese Nachricht könnte Deflationssorgen innerhalb der Fed dämpfen helfen und entsprechend Implikationen für die US-Geldpolitik haben. Der Weg für eine Zinsanhebung im Sommer scheint nun frei zu sein!
Fazit: Die heute gemeldeten Zahlen zur Beschäftigungssituation in den USA sind positiv zu bewerten. Dabei ist vor allem auch auf die Lohnentwicklung zu verweisen. Die US-Notenbank kommt unter stärkeren Druck, nun nach dem Ende von QE3 auch langsam die Zinswende einzuleiten. Die Renditen von US-Staatsanleihen legten entsprechend zu. Im Laufzeitbereich 10 Jahre rückte nach den Zahlen die Marke von 1,90% ins Blickfeld. Natürlich profitierte auch der US-Dollar von der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer bereits im Sommer anstehenden Leitzinsanhebung durch die Fed. Der DAX stieg nach der Veröffentlichung der Daten zur Lage am US-Arbeitsmarktbericht etwas an. Diese Reaktion ist gut vereinbar mit unserer Einschätzung, dass der Aktienmarkt die anstehenden Leitzinsanhebungen nicht fürchten muss. Die Fed reagiert schließlich nur auf das deutlich verbesserte ökonomische Umfeld in den USA.