Raiffeisen: SAP, IBM, Morgan Stanley und Anleihen im Blickpunkt
Während die Märkte in den USA aufgrund eines Feiertages gestern geschlossen blieben, warten die Marktteilnehmer gespannt auf die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Unterdessen passte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen an. Für die Jahre 2015 und 2016 rechnet man global nunmehr mit etwas geringerem BIP-Wachstum von 3,5 % bzw. 3,7 %. Die Prognosen für die Eurozone wurden in einem ähnlichen Ausmaß angepasst (2015: 1,2 %, 2016: 1,4 %). Außer für die USA nahm der IWF unterdessen auch eine Aufwärtsrevision der Konjunkturerwartungen für Spanien vor. Datenseitig stehen heute die ZEW Umfragen für Deutschland und die Eurozone am Kalender, welche die Anstiege der Sentix Indikatoren nachvollziehen dürften. In den USA macht der NAHB Wohnungsmarktindex den Auftakt zu einer Reihe von zur Publikation anstehenden Immobilienmarktdaten. Der Index dürfte im Januar sein Niveau von knapp unter 60 Punkten gehalten haben und damit weiter auf eine günstige Entwicklung am Wohnimmobilienmarkt hindeuten. Am Primärmarkt begaben Frankreich und die Niederlande gestern Schatzanweisungen. Frankreich erziele für Papiere mit Laufzeiten von 3, 6 und 12 Monaten Renditen von 0,15 % (3M) bis 0,141 % (12M), wobei die Nachfrage das angebotene Volumen um mindestens das 3-fache überstieg. Die von den Niederlanden auktionierten Schatzanweisungen rentierten bei 0,2 % (2M; Bid/Cover 3,0) bzw. 0,185 % (5M; Bid/Cover 2,7). Heute haben sich Spanien (6M, 12M) und Malta mit der Auktion von Geldmarktpapieren angekündigt.
Aktienmärkte
Die europäischen Börsen konnten am gestrigen Handelstag größtenteils mit positiven Vorzeichen in die neue Woche starten. Rückenwind dürfte dabei die bevorstehende EZB-Sitzung am Donnerstag bereitet haben. Tagessieger war der Schweizer Leitindex SMI, welcher nach dem drastischen Abverkauf in den vergangenen Tagen über drei Prozent zulegen konnte. Zugewinne gab es auch in Asien wo sowohl der japanische als auch der chinesische Aktienmarkt ein Plus ausweisen. Letzterer profitierte vom leicht höher als erwarteten Wirtschaftswachstum 2014 in China. Die US-Börsen blieben gestern feiertagsbedingt geschlossen. In den USA werden heute unter anderem das Pharmaunternehmen Johnson & Johnson sowie das Finanzinstitut Morgan Stanley vorbörslich und das IT-Unternehmen IBM nachbörslich Quartalszahlen vorlegen. In Europa vermeldete das Softwareunternehmen SAP Zuwächse bei Umsatz und Betriebsergebnis, schraubte aber die Gewinnziele für die kommenden Jahre zurück. Aktuelle Futuresindikationen lassen für die europäischen Märkte einen positiven Handelsstart erwarten.
Credit-Märkte
Moody’s gab bekannt, dass die IPO Pläne des Schweizer Telekom Unternehmens Sunrise Credit positiv einzustufen sind. Der Covered Bond (CB) Primärmarkt konnten die positive Stimmung der Vorwoche mit in die neue Woche nehmen. Gestern platzierte sowohl die Commerzbank (EUR 500 Mio., 7 Jahre, Aaa/AAA, MS-10 BP) als auch die National Bank of Canada (EUR 1 Mrd., 7 Jahre, Aaa/AAA, MS+14 BP) einen EUR denominierten Benchmark CB. In der CB-Emissionspipeline befindet sich weiters die HSH Nordbank und die portugiesische Caixa Geral. Die EZB gab wieder die wöchentlichen Zahlen zum CB-Ankaufprogramm (CBPP3) bekannt. In der letzten Woche (Donnerstag bis Mittwoch) wuchs das Gesamtvolumen des CBPP3 um EUR 1,84 Mrd. auf EUR 33,13 Mrd. Goldman Sachs platzierte eine EUR denominierte Dual Tranche Anleihe (Tranche A: EUR 1 Mrd., 7 Jahre, MS+100 BP; Tranche B: EUR 300 Mio., 7 Jahre, MS+3mE+110 BP). Die NIBC Bank platzierte ebenfalls eine Senioranleihe (EUR 300 Mio., 3 Jahre, MS+185 BP).
China
Die heute Morgen veröffentlichten Daten zum chinesischen BIP-Wachstum in Q4 2014 und die Konjunkturindikatoren für Dezember lagen in Summe leicht über den Erwartungen. Das BIP-Wachstum belief sich in Q4 auf 7,4 % p.a. (erwartet: 7,3 % p.a.) und 1,5 % p.q. (erwartet: 1,7 % p.q.). Auf Quartalsbasis zeigt sich somit eine deutliche Abkühlung gegenüber Q3 (1,9 % p.q.). Für 2014 beläuft sich das BIP-Wachstum auf 7,4 % p.a. Die Industrieproduktion lag mit 7,9 % p.a. über den Erwartungen, ebenso die Einzelhandelsumsätze (11,9 % p.a.) Sachanlageinvestitionen stiegen in 2014 wie erwartet um 15,7 % p.a. Chinesische Aktien reagierten positiv und verzeichnen heute Morgen sowohl am Festland wie auch in Hongkong Gewinne.
Zentral- und Osteuropa
- IWF senkt Russland-Wachstumsprognose um 3,5 PP auf -3 % in 2015
- Heute vorsichtige Zinssenkung durch die türkische Zentralbank erwartet