E.On: Der radikale Umbruch – was macht die Aktie
Es ist ein enormer Umbruch, den E.On da Sonntagabend verkündet hat, und man darf auf die heutige Reaktion der Börse und die Kurse der E.On Aktie gespannt sein. Der Aktienkurs des DAX-notierten Papiers war in den vergangenen Tagen bereits steil von 12,59 Euro auf Freitag erreichte bis zu 14,375 Euro geklettert und mit 14,255 Euro ins Wochenende gegangen. Es war das Wochenende, an dem E.On den wohl größten Umbruch in der Unternehmensgeschichte in die Wege geleitet hat.
Dass sich E.On – bei allen tiefgreifenden Problemen im Bereich der klassischen Energieerzeugung – von seinem bisherigen Kerngeschäft mit Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken trennen, den Bereich abspalten und an die Börse bringen will, darauf hätte wohl kaum jemand gewettet. Genau das sind nun die Planungen der Konzernspitze. Die Mehrheit dieser Aktivitäten soll gemeinsam mit den Sparten Energiehandel, Exploration und Produktion abgespalten und die Anteile an der neuen Gesellschaft an die Aktionäre weitergereicht werden. Man werde „im kommenden Jahr die Grundlagen für die Börsennotierung des neuen Unternehmens schaffen“, so E.On am Sonntagabend, ab 2016 sollen die Anteile Gesellschaft dann an der Börse gehandelt werden können.
Starke finanzielle Folgen der Abspaltung für E.On
Die Aufspaltung hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz des Energieversorgers, der 4,5 Milliarden Euro abschreiben muss. Hinzu kommt eine halbe Milliarde Euro an zusätzlichen Investitionen. Bereinigt um Sonderfaktoren will E.On in diesem Jahr weiterhin einen nachhaltigen Konzernüberschuss von 1,5 und 1,9 Milliarden Euro erzielen, das EBITDA soll zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro liegen. Inklusive Sondereffeken wird unter dem Strich aber eine ganz andere Zahl stehen. Aktionäre sollen für 2014 und 2015 eine Festdividende von 0,50 Euro erhalten, kündigt der Konzern zudem an.
Zukünftig wird sich E.On auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen spezialisieren. „Das bisherige breite Geschäftsmodell von E.On wird den neuen Herausforderungen nicht mehr gerecht. Deshalb wollen wir uns radikal neu aufstellen“, sagt Vorstandschef Johannes Teyssen. Ausgerechnet Erneuerbare Energien, mögen manche hinzu fügen – die großen Versorger galten bisher nicht gerade als Freund von Windkraft und Co. Die Aufspaltung zusammen mit der neuen Ausrichtung sei „kein Programm zum Abbau von Arbeitsplätzen“, so Teyssen weiter. Man will nun vor allem die Aktivitäten im Bereich der Windenergie deutlich ausbauen, ebenso wird der Bereich Solarenergie eine größere Rolle spielen.