Raiffeisen: Deutsche Post, E.On, Staatsanleihen und Konjunkturdaten im Blickpunkt
Deutschland hat gestern eine inflationsindexierte Anleihe mit Laufzeit bis April 2030 aufgestockt (DE0001030559). Bei Geboten von EUR 1,377 Mrd. wurden EUR 0,905 Mrd. zugeteilt. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei -0,12 %. Die Niederlande stockten einen Langläufer mit Fälligkeit Januar 2047 auf (NL0010721999). Es wurden EUR 1,29 Mrd. zu einer durchschnittlichen Emissionsrendite von 1,816 % aufgenommen. Belgien begab zudem 3- bzw. 6-monatige Schatzanweisungen im Gesamtvolumen von EUR 1,8 Mrd. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei -0,099 % bzw. -0,023 %. Heute wird Deutschland eine neue 2-jährige Staatsanleihe mit Fälligkeit Dezember 2016 emittieren (DE0001137487). Das angestrebte Emissionsvolumen liegt bei EUR 5 Mrd. Italien wird heute 12-monatige Schatzanweisungen begeben (IT0005067266). Das geplante Volumen beträgt EUR 6,5 Mrd. An erwähnenswerten Konjunkturdaten gibt es aus dem Euroraum die Industrieproduktionszahlen für September. Aufgrund der vorliegenden Länderergebnisse rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg zum Vormonat. In Großbritannien wird die Arbeitslosenquote für September veröffentlicht. Außerdem stellt die Notenbank ihren Infl ationsbericht vor. Ähnlich wie in den USA hat sich der Arbeitsmarkt zuletzt unerwartet gut entwickelt, während der Preisauftrieb gedämpft bleibt. Mit Blick auf den Beginn der geldpolitischen Normalisierung durch die Bank von England könnte der heutige Inflationsbericht daher wichtige Hinweise liefern.
Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte konnten am gestrigen Tag erneut ein kleines Kursplus verbuchen und markierten somit zum fünften Mal in Folge ein neues Allzeithoch. Aufgrund des Feiertages (Veterans Day) fielen die Umsätze an der Börse mit 0,61 Mrd. gehandelter Aktien deutlich niedriger aus, was sicherlich auch daran lag, dass keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Der japanische Nikkei 225 konnte hingegen im positiven, aber relativ ereignislosen US-Fahrwasser deutlichere Kurszuwächse vorweisen. Dies ist vor allem auf die Spekulation auf vorgezogene Neuwahlen und somit auf eine erhoffte Verzögerung der geplanten Umsatzsteuererhöhung zurückzuführen. Im Mittelpunkt steht auch heute wieder die Berichtssaison, wobei die europäischen Titel dominieren: So berichten neben Österreichische Post und Wienerberger auch Deutsche Post, E.On sowie der spanische Telekomkonzern Telefonica. Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikatoren nur wenig verändert.
Credit-Märkte
Bedingt durch den gestrigen Feiertag in mehreren Ländern (unter anderem in Frankreich) konnte gestern nahezu keine EUR denominierte Primärmarkttätigkeit beobachtet werden. Die EZB gab die Zahlen für die dritte Woche des Covered Bond (CB) Ankaufsprogrammes bekannt. In Woche drei des Programmes erstand die EZB EUR 2,6 Mrd. (bzw. EUR 520 Mio pro Tag) an Covered Bonds. Somit schwächte sich das Tempo der CB Ankäufe leicht ab (obwohl in dieser Woche zum ersten Mal Ankäufe auf dem Primärmarkt getätigt wurden), denn in den ersten zwei Wochen (bzw. 8 Handelstagen) kaufte die EZB durchschnittlich ca. EUR 600 Mio. CBs pro Tag. In Summe hat die EZB somit in den ersten drei Wochen seit Beginn des Ankaufprogrammes EUR 7,4 Mrd. an CBs erworben, dies übertrifft deutlich die Volumen welche zu Beginn der ersten beiden EZB CB-Ankaufprogramme erzielt wurden.
Zentral- und Osteuropa
- Gestern setzte der russische Rubel seine sehr volatile Bewegung fort und wertete sowohl gegenüber dem EUR als auch dem USD um rund 1,5 % ab.
- Die ungarische Hrywnja setzte ihre Abwertung in Richtung 15,9 gegenüber dem USD fort.
- Das kurze Ende der Renditekurve rumänischer Staatsanleihen ist aufgrund der steigenden Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Zinssenkungen zunehmend attraktiv.