Raiffeisen: Apple, Texas Instruments, Citigroup und China im Blickpunkt
Nach den extremen Börsenausschlägen der letzten Woche setzte sich die Gegenbewegung gestern nur zögerlich fort. Deutsche Renditen notierten seitwärts während die Risikoaufschläge der GIIPS-Anleihen wieder anstiegen. Auf den Währungsmärkten setzte sich heute Nacht wieder ein leichter EUR Anstieg durch. Auch der JPY legte zum USD nach anfänglicher Schwäche aufgrund des Rücktritts zweier Ministerinnen wieder leicht zu. Das größte Thema auf den Märkten bleibt die Konjunkturentwicklung insbesondere in der Eurozone. Italien veröffentlichte gestern die Auftragseingänge für die Industrie; mit einem Zuwachs von 1,5 % p.m. wurde zum ersten Mal seit April eine positive Steigerungsrate verzeichnet. Daraus einen Rebound für die schwächelnde italienische Wirtschaft abzuleiten wäre aber noch zu voreilig. Heute gibt es in der Eurozone keine relevanten Datenveröffentlichungen. In den USA werden lediglich Immobiliendaten (Verkäufe bestehender Häuser) veröffentlicht. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Finnland Anleihen mit Laufzeitende 2028. Die Vorgaben aus der gestrigen Emission slowakischer und belgischer Anleihen wären gut: Die Emission beider Länder stieß auf eine rege Nachfrage. Beide Länder konnten sich bei allen Laufzeiten zu deutlich günstigeren Renditen refinanzieren. Spanien sowie der ESM auktionieren zudem heute Geldmarktpapieren.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes durchwegs deutliche Zugewinne. Einzig der Dow Jones Industrials mit einem Plus von „lediglich“ 0,1 % konnte nicht ganz mithalten. Hauptverantwortlich hierfür waren die schlechten Zahlen zum dritten Quartal vom Schwergewicht IBM. Die Aktie schloss im Vergleich zum Vortag um 7 % tiefer. Besser lief es nachbörslich für die beiden Technologieriesen Apple und Texas Instruments (TI). Bei Apple konnte der Gewinn je Anteilsschein um 20 % gesteigert werden, bei TI sogar um 36 %. Auch die Umsatzzuwächse von 12 % bzw. 8 % konnten sich sehen lassen. Mit den Zahlen wurden sowohl bei Apple, als auch bei TI, die Konsensusschätzungen deutlich übertroffen. Darüber hinaus lagen beide Konzerne mit ihrem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr über den Markterwartungen. Nach der gestrigen Rallye am japanischen Aktienmarkt mit Zuwächsen von knapp 4 % beim Nikkei 225, konnte sich letzterer den positiven Vorgaben nicht anschließen und schloss mit einem Minus von 2 %. An den europäischen Börsenplätzen zeichnet sich nach aktuellen Futures-Indikationen ein Handelsbeginn auf Vortagesniveau ab.
Credit-Märkte
Trotz der zuletzt gestiegenen Volatilität an den Credit-Märkte sind weitere Emissionen geplant. Schäffler (B1/B) möchte drei Anleihen (eine EUR, zwei USD) im Volumen von EUR 1,2 Mrd. äquivalent begeben. Die EUR-Anleihe soll mit einer Laufzeit von sieben Jahren ausgestattet sein, wobei sie nach drei Jahren kündbar ist. New Europe Property Investments Plc (Ba1) plant ebenfalls eine EUR-Emission. Indes hat Airbus (A2/A/A-) eine Anleihe im Volumen von EUR 500 Mio. platziert. Die Risikoprämie beträgt bei einer Laufzeit von 15 Jahren MS+70 BP. Citigroup (Baa2/A-/A) hat sich EUR 1,5 Mrd. vom Markt geholt und bezahlt für diese 7-jährige Emission einen Aufschlag von MS+75 BP. Laut Bloomberg hat die EZB mit dem Kauf von kurzlaufenden französischen und spanischen Covered Bonds begonnen.
China
Die Daten zum realen chinesischen BIP-Wachstum in Q3 lagen mit 7,3 % p.a. und 1,9 % p.q. leicht über den Erwartungen (7,2 % p.a. und 1,8 % p.q.). Dennoch zeigt sich die erwartete Abkühlung gegenüber dem Vorquartal (7,5 % p.a. und 2 % p.q.). Auf Jahresbasis ist das das langsamste Wachstum seit Q1 2009. Seit Jahresbeginn verzeichnet die chinesische Wirtschaft ein Plus von 7,4 %, wobei wir von einer weiteren Verlangsamung in Q4 ausgehen und einem Gesamtjahreswachstum von 7,3 % p.a. Besonders der schwächelnde Immobiliensektor bleibt eine Belastung für die Wirtschaft. Das zeigen auch die gleichzeitig veröffentlichten Konjunkturdaten für September. Sachanlageinvestitionen konnten seit Jahresbeginn nur noch ein Wachstum von 16,1 % verzeichnen, nach 16,5 % in der Periode Jänner bis August. Auch die Einzelhandelsumsätze verzeichneten einen Wachstumsrückgang. Nach einem Plus von 11,9 % p.a. im Vormonat, konnten sie im September nur 11,6 % p.a. zulegen. Das Industrieproduktionswachstum konnte sich zwar gegenüber den schwachen 6,9 % p.a. im Vormonat erholen, bleibt aber mit 8 % p.a. gedämpft. Chinesische Aktien sowohl am Festland wie auch in Hongkong reagierten mit leichten Verlusten, da sich die Wahrscheinlichkeit für weitreichende Stimulus-Maßnahmen weiter reduziert hat.
Zentral- und Osteuropa
- Die jüngste Ratingherabstufung Russlands durch Moody’s erweist sich als negativ für den Rubel
- Angesichts des heute dünn bestückten Datenkalenders sollten die Kernmärkte die Richtung der CEE-Lokalwährungsanleihemärkte bestimmen
- Während der CEE-Eurobond Markt nicht auf die Herabstufung Russlands durch Moody’s reagierte, bleibt der CEE-Eurobondmarkt relativ ruhig.