Raiffeisen: Citigroup, Intel, JPMorgan Chase und Staatsanleihen im Blickpunkt
Eine starke Bewegung auf bis 1,276 vollzog EUR/USD über Nacht. Gründe warum der Greenback wieder nachgab lagen im Rückgang der Börsen und der Unsicherheit über das „wann“ des ersten Zinsschrittes der Fed. Auch zum Yen verlor der USD und rutschte wieder unter die Marke von 107 JPY pro USD auf ein Monatstief. Im heutigen Tagesverlauf dürfte sich die von heute Morgen abzeichnende USD Gegenbewegung weiter fortsetzen. In den USA stehen heute keine nennenswerten Konjunkturindikatoren an. In der Eurozone erscheinen uns die Umfragen des ZEW Instituts zur Konjunkturerwartung für Deutschland bzw. die Eurozone am interessantesten. Als Richtschnur für unsere Schätzung dienen die Sentix Umfragen. Wir gehen daher sowohl für Deutschland als auch für die Eurozone von einem Rückgang bei der Einschätzung der aktuellen Lage und den Zukunftserwartungen aus. Ebenfalls auf der Agenda ist heute die Industrieproduktion für die gesamte Eurozone. Die vorliegenden Daten einzelner Länder lassen für die Eurozone auf einen deutlichen Rückfall des Outputs schließen. Der starke Rückgang im Vormonatsvergleich dürfte auch die Jahresrate ins Minus drücken. Für den Staatsanleihemarkt bedeutet dies, dass die Renditen vorerst niedrig bleiben und sogar ein weiterer Rückgang nicht auszuschließen ist. Am Primärmarkt haben sich für heute die Niederlande und Deutschland mit Anleiheemissionen mit Laufzeiten bis 2017 bzw. 2023 angesagt. Spanien, Slowenien und Belgien emittieren Geldmarktpapieren.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes deutliche Verluste und beendeten den Handelstag allesamt im negativen Terrain. Investoren machten vor allem Sorgen um eine Verlangsamung der Weltkonjunktur und die aufkeimende Angst einer raschen Verbreitung von Ebola für die Kursverluste verantwortlich. Insbesondere US-Fluglinien mussten auf Grund der Gemengelage deutlich an Federn lassen. So verlor der US Airlines Index (Bloomberg) am gestrigen Handelstag rund 6 % an Wert - innerhalb einer Woche steht sogar ein Minus von gut 15 % zu Buche. Noch vor Handelsbeginn an der Wall Street steht der US-Finanzsektor im Fokus. Nicht weniger als drei der wichtigsten US-Finanzinstitute (Citigroup, JPMorgan Chase & Co. und Wells Fargo) präsentieren vorbörslich ihre Quartalsergebnisse. Nach Börsenschluss sollte sich das Augenmerk der Anleger auf den Chipriesen Intel richten, der seine Zahlen zum Q3 veröffentlichen wird. Der gestern feiertagsbedingt geschlossene japanische Aktienmarkt konnte sich den negativen Vorgaben nicht entziehen. So schloss der Nikkei 225 unter 15.000 Punkten und damit deutlich negativ. An den europäischen Börsenplätzen zeichnet sich nach aktuellen Futures-Indikationen ein negativer Handelsbeginn ab.
Credit-Märkte
Im letzte Woche veröffentlichten monatlichen Bericht zur Entwicklung der globalen Ausfallsraten erwartet Moody’s auf globaler Ebene einen Anstieg von 2,1 % (September 2014) auf 2,6 % (September 2015). Treiber hierfür soll vor allem der Anstieg der Ausfallsrate in den USA von 1,7 % (Sep. 2014) auf 2,8 % (Sep. 2015) sein, so Moody’s. Jene für Europa wird von der Ratingagentur nach 2,0 % (Sep. 2014) mit 2,1 % (Sep. 2015) nahezu unverändert gesehen. Covered Bonds: Ab diesem Donnerstag hält Coventry Building Society Investorenmeetings in Europa ab. Die erstmalige Emission einer EUR denominierten Benchmark Anleihe dieser Gesellschaft seit drei Jahren könnte abhängig von Marktbedingungen folgen.
Zentral- und Osteuropa
- Abwertung des russischen Rubels setzt sich trotz FX Interventionen und einer weiteren Aufwärtsverschiebung des Kurskorridors fort
- Ungarische Lokalwährungsanleihen verzeichnen infolge der aus den Kernmärkten und auch Polen übergreifenden optimistischen Stimmung Zuwächse.
- CEE-Eurobondmarkt profitiert im Zuge der wachsenden Besorgnis hinsichtlich des Wirtschaftswachstums in der westlichen Hemisphäre weiterhin von niedrigeren Renditen in den entwickelten Märkten
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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