Paion: Schlechte Nachrichten aus Japan
Bei der Paion Aktie geht es am Freitagnachmittag steil nach unten. Der Grund hierfür sind Verzögerungen beim Zulassungsantrag im Rahmen der Kooperation mit dem japanischen Partner Ono Pharma. Dieser wollte den Zulassungsantrag für den Narkosemittelkandidaten Remimazolam eigentlich in diesem Jahr stellen. Daraus wird nun nichts mehr, die Unsicherheit um den Antrag vergrößert sich. „Aufgrund der noch laufenden regulatorischen Vorbereitungsarbeiten und der anhaltenden Diskussion pharmakokinetischer Fragestellungen wird eine Einreichung nicht mehr im Jahr 2014 erfolgen“, so Paion am Freitagnachmittag.
Der Grund hierfür sind Beobachtungen bei einigen Patienten im Rahmen der klinischen Tests mit Remimazolam während der Phase-II-Dosisfindungsstudie in der Sedierung auf der Intensivstation. Präklinische Tests konnten die Gründe hierfür bisher nicht klären. „Aus Sicht von Paion könnten eventuell offene Fragen nur in einer neuen Dosisfindungsstudie in der Intensivstation mit niedrigeren Dosen und leichterer Sedierung weiter geklärt werden“, heißt es von Seiten der Aachener. Partner Ono Pharma könnte in den ungeklärten „Plasmafällen“ ein Risiko für den Antrag sehen, so das Unternehmen weiter. In der Indikation „Anästhesie“ wurde zuvor das gesamte Entwicklungsprogramm mit guten Ergebnissen durchlaufen, womit der Weg für den Zulassungsantrag eigentlich frei war. Laufende klinische Entwicklungsprogramme mit Remimazolam in Europa und den USA seien nicht betroffen, heißt es.
Die Verzögerungen in dem Antragsprozess vergrößern die Unsicherheiten rund um das Aachener Unternehmen, die kurzfristigen Risiken für die Paion Aktie klettern enorm und die Nachricht kosten Vertrauen, sodass die Aktie derzeit regelrecht abstürzt und von einer Verkaufswelle überrollt wird. Charttechnische Verkaufssignale und ein hohes Engagement spekulativer, kurzfristig agierender Börsianer kommen hinzu, sodass reihenweise Stoplossmarken ausgelöst werden. Aktuelle Indikationen für das Papier liegen um 2,15/2,25 Euro, gestern lag das Papier noch bei Kursen bis zu knapp 3,25 Euro.