Raiffeisen: Alcoa, AMD, PepsiCo und EZB im Blickpunkt
In der Eurozone werden heute weitere Daten zur Industrieproduktion in einzelnen Ländern veröffentlicht. Mit den August Zahlen ergeben sich erste fundierte Rückschlüsse auf die BIP-Entwicklung im dritten Quartal. In Frankreich ist aufgrund der Zuwächse in den Monaten Juni und Juli sowie der gleichzeitig schwachen Frühindikatoren mit Rücksetzern zu rechnen. Hingegen erwarten wir in Italien nach einem äußerst schwachen Start ins Quartal einen moderaten Rebound. Bei den US-Daten ist die erste Schätzung zu den Importpreisen zu erwähnen. Diese dürften im September erneut kräftig gesunken sein. Aufgrund abermals rückläufiger Rohstoffpreise sowie der merklichen Dollaraufwertung rechnen wir mit einem Rückgang um 1,0 % p.m. Am Primärmarkt begab gestern Irland eine Anleihe mit Laufzeit von zehn Jahren zu einer Rendite von 1,63 %. Das Volumen von EUR 1 Mrd. war 2,5fach überzeichnet. Der Ratingkalender ist heute gut gefüllt. Moody’s kann für Italien und Lettland eine neue Einschätzung bekannt geben, S&P für Frankreich, Finnland sowie die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) und Fitch für Portugal.
Aktienmärkte
Die Jubelstimmung an den US-Aktienmärkten währte nur einen Tag und wurde von der ernüchternden Realität abgelöst. Die anhaltende Sorge um das globale Wirtschaftswachstum sorgte am Donnerstag für eine heftige Gegenbewegung: Alle im Dow Jones Industrial vertretenen Aktien schlossen im negativen Terrain. Selbst die am Vorabend nach US-Börsenschluss veröffentlichten guten Quartalszahlen von Alcoa konnten die eigenen Aktien vor dem trüben Umfeld nicht schützen, weshalb sich die anfänglichen Kursgewinne rasch ins Gegenteil verkehrten. Ähnlich erging es dem Getränke- und Snack-Hersteller PepsiCo, dessen Aktien aufgrund der positiv überraschenden Quartalszahlen sowie der Anhebung der eigenen Jahresprognose den Handelstag schlussendlich ebenfalls im Minus beendeten. Einen regelrechten Kurseinbruch mussten der Bekleidungshersteller Gap sowie der Chipkonzern AMD verbuchen, wobei bei ersterem der Rücktritt des Vorstandschefs sowie enttäuschende September-Umsätze und bei letzterem ein Wechsel in der Vorstandsetage nur wenige Tage vor Veröffentlichung der Unternehmenszahlen dafür verantwortlich zeichneten. Im Fahrwasser der negativen Vorgaben der US-Aktienindizes präsentierte sich der japanische Nikkei 225 ebenfalls äußerst schwach. Wir erwarten mit Blick auf die ersten Indikatoren eine negative Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten.
Credit-Märkte
Die EZB hat bestätigt, dass die Covered Bonds (CB) mit Ausnahme der spanischen Multi Cedulas die Anforderungen der europäischen Verordnung CRR (Implementierung von Basel III in Europa) erfüllen müssen, damit die EZB diese im Rahmen des Covered Bond Kaufprogrammes (CBPP3) erwerben kann. Durch diese Verschärfung eignen sich Flugzeugpfandbriefe und SME Covered Bonds nicht für das CBPP3. Auf der Financial Seite emittierte Credit Suisse eine EUR 1 Mrd. Senior Anleihe (5 Jahre) zu 3mE+50 BP. Das Rating des Unternehmens für Kerntechnik und erneuerbare Energie Areva wurde mit BBB- bestätigt.
Zentral- und Osteuropa
- In der kommenden Woche, (16. – 17. Oktober 2014) wird in Mailand das Asien-Europa-Treffen (Asia-Europe Meeting, ASEM) stattfinden.
- Am vorderen Ende der Zinsstrukturkurve polnischer Staatsanleihen könnte sich zusätzlicher Spielraum für weitere Anstiege gezeigt haben.
- Für den CEE-Eurobondmarkt und die Lokalwährungsanleihemärkte dürften sich (zusätzliche) Vorteile aus dem Rückgang bei der Rendite auf US-Staatsanleihen ergeben.