Raiffeisen: ifo-Index, Anleihen, S Immo AG und DAX im Blickpunkt
Diese Tage stehen ganz im Zeichen wichtiger Konjunkturumfragen für den Monat September. Die gestern veröffentlichten vorläufigen Schätzungen der Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone fielen im Rahmen der bescheidenen Erwartungen aus. Sowohl der Index für das Verarbeitende Gewerbe (50,5 Punkte) als auch jener für den Dienstleistungssektor (52,8 Punkte) mussten einen weiteren kleinen Rückschlag hinnehmen. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe befindet sich nunmehr auf dem tiefsten Stand seit 14 Monaten. Mitverantwortlich dafür ist eine ausgesprochen schwache Auftragskomponente. Die anhaltende Schwächephase im Verarbeitenden Gewerbe macht dabei auch vor den Toren Deutschlands nicht halt (50,3 Punkte). Der Anstieg in Frankreich ist erfreulich, hinsichtlich des niedrigen Niveaus (48,8 Punkte) jedoch nicht weiter aufregend. Für das dritte Quartal signalisieren die Umfragen für die Eurozone somit lediglich einen moderaten Anstieg des realen BIP. Wenn es zu keiner weiteren Sanktionsrunde mit Russland kommt sollten sich die guten Vorgaben aus den USA schlussendlich aber auch in der Eurozone durchsetzen. Erfreulicherweise bestätigte dort die Markit Umfrage für das Verarbeitende Gewerbe gestern die anhaltend robuste Konjunkturdynamik. Laut vorläufiger Schätzung liegt der Stimmungsindikator unverändert bei 57,9 Punkten. Heute steht mit dem deutschen ifo-Index die nächste wichtige Datenpublikation am Kalender. Wir rechnen mit einem weiteren Rückgang des Gesamtindex, welcher sowohl von der Einschätzung der aktuellen Lage als auch den Zukunftserwartungen getragen sein sollte. Am Primärmarkt begeben die Niederlande heute Anleihen (2019, 2020).
Aktienmärkte
Der bislang schwache Wochentrend der wichtigen US-Aktienindizes setzte sich gestern fort. Die Luftangriffe in Syrien und wenig überzeugende Schnellschätzungen der Einkaufsmanagerindizes waren dabei Gründe für Gewinnmitnahmen. Unter Abgabedruck litten auch Unternehmen mit laufenden grenzüberschreitenden Fusionsverfahren aus dem Gesundheitssektor, da die US-Regierung ankündigte, die vielfach aufgrund von Steuervorteilen initiierten Deals gesetzlich einzudämmen. An den asiatischen Börsen gibt es heute Gewinner und Verlierer. Während chinesische Leitindizes zulegen können, weisen wichtige japanische Aktienbarometer aktuell moderate Kursrückgänge aus. An den Börsen in Frankfurt und London ist gemäß den aktuellen Futures-Indikationen von einem wenig veränderten Handelsauftakt der Leitindizes DAX und FTSE 100 auszugehen. Für Impulse könnte heute die Veröffentlichung des ifo Index sorgen.
Credit-Märkte
Der französische Stahlproduzent Vallourec hat gestern einen EUR 500 Mio. Bond mit zehnjähriger Laufzeit emittiert, nachdem dessen Rating eine Woche zuvor von S&P um ein Notch auf BBB gesenkt wurde. Die Anleihe wurde bei einem Spread über Swap von 115/120 BP erwartet, konnte aber bei MS+107 BP gepreist werden. Der Hotelkettenbetreiber Accor hat seinen 2,625 % Februar 2021 Bond um EUR 150 Mio. auf EUR 900 Mio. aufgestockt. Die Anleihe verfügt über einen Kupon-Step-Up im Falle eines Downgrades in das High-Yield Segment von 125 BP (derzeitiges Rating BBB-/BBB-). Das Pricing erfolgte bei MS+105 BP. Österreich: Die geplante 5-jährige S Immo AG EUR 100 Mio. Anleihe wird mit einem Kupon im Bereich von 3,125 % erwartet. Die Anleihe wird nicht geratet und mit einer Retailstückelung von EUR 500,- handelbar sein. Das finale Pricing wird im Laufe des heutigen Tages erwartet.
Zentral- und Osteuropa
- Angesichts der wahrscheinlichen Zinssenkungen in Polen sollte der Zloty aus unserer Sicht im vierten Quartal in einem Seitwärtstrend rund um 4,15 EUR/PLN verbleiben.
- Aufgrund des fehlenden Aufwärtsdrucks von den Kernmärkten und den gemäßigten Kommentaren der EZB weiteten die CEE-Lokalwährungsanleihemärkte ihre Zugewinne leicht aus.
- Ungarn hat angekündigt, möglicherweise im Jahr 2015 wieder internationale Anleihen zu begeben.