Raiffeisen: Alibaba, Siemens, Yahoo! und Spanien im Blickpunkt
Nach dem Referendum in Schottland rückte am Freitag die in Katalonien geplante Abstimmung über die Unabhängigkeit wieder in den Fokus. So verabschiedete das katalanische Parlament am Freitag ein Gesetz, das dem katalanischen Präsidenten Artur Mas die formale Ausrufung eines Referendums (wahrscheinlich für den 9. November) erlaubt, was Mas zufolge in den nächsten Tagen geschehen solle. Die spanische Zentralregierung hat daraufhin eine Verfassungsbeschwerde angekündigt. Mit einem blauen Auge davongekommen ist am Freitag Frankreich. Denn nach Handelsschluss bestätigte Moody´s das Aa1-Rating und behielt lediglich den negativen Ausblick bei. Französische Medien hatten am Donnerstag über eine unmittelbar bevorstehende Herabstufung berichtet. Datenseitig macht heute in der Eurozone das vorläufige Verbrauchervertrauen für den Monat September den Auftakt, erwartet wird ein neuerlicher Rückgang. Auch bei den weiteren Veröffentlichungen dieser Woche in der Eurozone handelt es sich großteils um Konjunkturumfragen (Einkaufsmanagerindizes am Dienstag, ifo am Mittwoch). Abzuwarten bleibt, ob der Russland/Ukraine-Konflikt weiterhin auf der Stimmung lastet. In den USA stehen der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe (Dienstag) und der Auftragseingang dauerhafter Güter (Donnerstag) im Fokus. Am Primärmarkt beabsichtigt heute Belgien die Emission von Anleihen (2024, 2034), während sich Frankreich mit drei-, sechs- und zwölfmonatigen Geldmarktpapieren angekündigt hat.
Aktienmärkte
Abgesehen vom weltgrößten Börsengang des chinesischen Internethändlers Alibaba bewegten sich die US-Aktienmärkte nach den Rekordständen vom Donnerstag wenig von der Stelle. Alibaba legte ein fulminantes Börsendebut hin und schloss am ersten Handelstag mit einem Plus von 38 %. Yahoo verlor hingegen 2,8 %. Wenig erfreulich aufgenommen wurde der Rücktritt von Oracle’s Firmengründer Larry Elisson nach 40 Jahren. Zudem belasteten auch die schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnisse die Aktienkursentwicklung (- 4 %). Im Fokus der Anleger stand auch der Öl- und Gastechnik-Spezialist Dresser-Rand. Den Bieterstreit zwischen Siemens und dem Schweizer Sulzer-Konzern hat Siemens gewonnen. Gewinnmitnahmen prägten das Börsengeschehen am japanischen Aktienmarkt. Neben Softbank zählten die Aktien von Sony erneut zu den stärksten Verlierern. Feiertagsbedingt bleiben morgen die Börsen in Japan geschlossen. Diese Woche stehen einige Konjunkturdaten sowohl in den USA als auch in Europa auf der Agenda. Diese werden jedoch keinen gravierenden Einfluss auf die Marschrichtung der Aktienmärkte haben. Weiterhin begleiten werden uns die diversen Krisenherde. Von den Unternehmen erwarten wir uns im Hinblick auf die bevorstehende Quartalsberichtssaison noch keine Impulse. An den europäischen Börsenplätzen zeichnet sich nach aktuellen Futures-Indikationen ein leicht schwächerer Handelsbeginn ab.
Credit-Märkte
In der vergangenen Woche haben sich die Credit-Märkte, allen voran in den letzten beiden Handelstagen, gut entwickelt. Die unter den Erwartungen gebliebene Inanspruchnahme bei dem zielgerichteten Refinanzierungsgeschäft (TLTRO) der EZB hat Spekulationen um weitere direkte Eingriffe der Zentralbank ausgelöst. Zusammen mit dem für die Märkte positiven Ausgang der Abstimmung in Schottland wurden an den CDS Märkten im Wochenverlauf Einengungen von 5 BP (IG) bzw. 14 BP (HY) verzeichnet. SAP wurde erstmalig von den beiden Ratingagenturen Moody’s und S&P mit A2 bzw. A geratet, wodurch die Spreads der ausstehenden Anleihen um 10-15 BP fielen. Die EUR 300 Mio. Anleihe (5J, B2/B+) der TUI AG wurde zu einer Rendite von 4,5 % platziert.
Zentral- und Osteuropa
- Allmähliche Fortschritte bei Deeskalation in der Ukraine
- Diese Woche bietet nur wenige Daten in CEE, die die Wechselkurse bewegen könnten
- Lokalwährungsanleihen weiter gut unterstützt, diese Woche wohl weiter vor allem von Kernmärkten bestimmt