Evotec: DiaPep-Schock am frühen Abend – Betrug bei Partnerkonzern?
Der TecDAX-notierte Biotechkonzern Evotec hat sehr schlechte Nachrichten für Anleger parat. Man wird auf das Entwicklungsprogramm für das Diabetesmedikament DiaPep277 einen Betrag von 8,7 Millionen Euro abschreiben müssen. Partner Hyperion wird die Entwicklungsarbeiten an dem Wirkstoff nach Abschluss der laufenden Phase-III-Studie einstellen. Zudem besteht bei Evotec gegenüber Hyperion noch eine Forderung im Volumen von 3,4 Millionen Euro, bei der nun fraglich scheint, ob diese fließen wird. „Diese Zahlung ist relevant damit Evotec ihre Prognose im Jahr 2014 erreicht“, so das Biotechunternehmen.
Der Grund, warum der US-Konzern Hyperion die Arbeiten einstellen wird, schockiert den Markt: Hyperion habe Beweise vorgefunden, „dass sich bestimmte Mitarbeiter von Andromeda Biotech, Ltd. schwerwiegenden Fehlverhaltens in Bezug auf die Studiendaten von DiaPep277 schuldig gemacht haben“. Hyperion hatte die israelische Firma Andromeda Biotech erst im Juni dieses Jahres übernommen und wirft nun Mitarbeitern der Israelis nun einen Betrug vor. Andromeda hatte wohl mit Hilfe von Dritten im Vorfeld dieses Deals Studiendaten für DiaPep277 „aufgehübscht“ und besser aussehen lassen, ist zu hören.
Millionenschwere Abschreibungen – Diabetesmedikament scheitert wohl
Der Wirkstoff ist das am weitesten fortgeschrittene Medikament in Evotecs Pipeline und sollte einer der großen Phantasiebringer für die Biotechaktie werden. Daraus wird nun nichts werden: Man gehe „bezüglich dieses Programms nicht mehr von einem Markteintritt aus“, melden die Hamburger am frühen Montagabend nach XETRA-Handelsschluss.
Im Börsenhandel nach XETRA-Schluss geht es für die Evotec-Aktie nun steil bergab. Wurde der XETRA-Schlusskurs noch bei 3,69 Euro notiert, liegen die Tradegate-Indikationen gegen 18:21 Uhr bei 3,05/3,10 Euro.