Dialog Semiconductor und AMS schüren die Fusions-Phantasien im Chipsektor
Am Morgen war es noch ein Gerücht nach einem Pressebericht in der „Financial Times“, dass sich die beiden Chiphersteller AMS aus Österreich und die TecDAX-notierte Dialog Semiconductor in Verhandlungen über eine Fusion befinden. Mittlerweile bestätigen die beiden Unternehmen den Pressebericht. Man spreche über eine Fusion unter Gleichen, heißt es in einem gemeinsamen Statement von AMS und Dialog Semiconductor. Die Verhandlungen seien in einem frühen Stadium und es sei offen, ob es tatsächlich zu einem solchen Deal kommt.
Ein Knackpunkt dabei dürfte die Bewertung der einzelnen Gesellschaften sein. Dialog Semiconductor wird zurzeit an der Börse mit 1,8 Milliarden Euro bewertet, die Österreicher liegen bei ihrer Marktkapitalisierung minimal darüber. Dem Vernehmen nach versucht Dialog Semiconductor, einen Bewertungsaufschlag für die eigenen Anteilsscheine durchzusetzen, was AMS mit Verweis auf die zu hebenden Synergieeffekte ablehnt. Die Produkte beider Konzerne ergänzen sich, unter anderem im Bereich des Mobilfunks, wo man Kunden wie Apple und dessen großen Konkurrenten Samsung beliefert.
Aktien reagieren mit Kursgewinnen
Beide Aktie können heute deutlich zulegen: Im XETRA-Handel liegt der Dialog-Kurs gegen 10;26 Uhr bei 25,1165 Euro mit 4,53 Prozent im Plus, kommt aber von einem zur Eröffnung erreichten Tageshoch bei 26,38 Euro deutlich zurück, während die AMS-Aktie an ihrer Schweizer Hauptbörse einen Kursgewinn von 5,08 Prozent auf 153,00 Schweizer Franken verzeichnet. Auch andere Chiptitel am deutschen Aktienmarkt gewinnen, so zum Beispiel die DAX-notierte Infineon-Aktie um 0,64 Prozent auf 9,11 Euro.