Commerzbank-Aktie: Stoppt der Kursverfall, oder neue Verkaufssignale?
Der Handel am Mittwoch könnte für die Commerzbank-Aktie enorm wichtig werden. Das DAX-notierte Papier liegt rund eine Stunde vor XETRA-Handelsstart erneut im Minus, nachdem gestern ein Schlusskurs von 11,625 Euro notiert wurde. Die Indikationen am frühen Mittwochmorgen fallen mit 11,50/11,56 Euro sogar leicht unter das gestrige Tagestief, womit erneut die 200-Tage-Linie im Chart der Commerzbank-Aktie im Mittelpunkt steht.
In den letzten 4investors-Chartchecks zur Commerzbank-Aktie haben wir bereits auf die Bedeutung des gleitenden Durchschnitts als Unterstützungsmarke für die Bankaktie hingewiesen. Das konkretisiert sich nun bereits seit zwei Handelstagen – am Montag und Dienstag lag das Tagestief des DAX-Mitglieds jeweils im Bereich der 200er-Linie, die derzeit bei knapp 11,57 Euro notiert. Ein stabiler Rutsch unter diese Marke wäre ein bestätigendes Verkaufssignal für den jüngsten Kursrutsch des Titels unter die wichtige Supportzone zwischen 11,71 Euro und 12,01/12,04 Euro – hier findet sich nun eine charttechnische Hürde, wenn es der Commerzbank-Aktie gelingen sollte, die 200er-Linie per Saldo zu halten.
Börse hat übertriebene Angst vor einer Kapitalerhöhung
Kommt es dagegen zu einem Rutsch unter die Linie, wäre der Weg nach unten weiterhin offen. Im schlechten Fall könnte der Aktienkurs der Commerzbank wie seit längerem bereits skizziert das Kursziel des Mehrfachtops 13,92/14,48 Euro erreichen. Die Zielmarke liegt um das ältere und nach wie vor offene Gap bei 9,27/9,81 Euro. Auf dem weg dorthin sind allerdings die zuletzt genannten Supportzonen weiter aktiv, unter anderem im Bereich 11,18/11,28 Euro sowie zwischen 10,24 Euro und 10,50/10,66 Euro.
Neue Nachrichten sind am frühen Mittwochmorgen für das Unternehmen bisher nicht zu sehen, nachdem die Experten von Goldman das Kursziel für die Commerzbank-Aktie gesenkt haben. Auch von Morgan Stanley bekommt die Bankaktie ein niedrigeres Kursziel: Dies liegt nun bei 14,80 Euro nach zuvor 15,50 Euro, die Einstufung bleibt bei „Overweight“. Die niedrigeren Zinsen haben die Analysten zum Anlass genommen, die Ergebnisschätzungen für das Papier zu reduzieren. Allerdings rechnen die Experten bei der Commerzbank nicht mit einer drohenden Kapitalerhöhung, wie sie bei der Deutschen Bank in milliardenschwerer Höhe gestern abgeschlossen wurde. Vielmehr geht Morgan Stanley davon aus, dass der Frankfurter Bankkonzern seine regulatorischen Kapitalanforderungen durch eine schnelle Trennung von Teilen der Sparte „Non Core Assets“ gerecht werde.