Paion-Aktie schießt nach Studiendaten senkrecht in die Höhe
Paion hat am Mittwoch nach XETRA-Handelsschluss Details zu den Ergebnissen einer klinischen Studie der zweiten von drei Phasen mit dem Narkosemedikamentenkandidaten Remimazolam veröffentlicht. Die Untersuchungen wurden am Herzzentrum Leipzig durchgeführt und hätten das primäre Ziel erreicht. Remimazolam habe eine „ausgezeichnete Herz-Kreislauf-Stabilität bei größeren Herzoperationen bestätigt“, melden die Aachener, zudem habe Remimazolam ein sehr gutes Sicherheitsprofil gezeigt.
Untersucht wurde zudem die Herzkreislaufstabilität von Remimazolam bei Eingriffen in der Herzchirurgie im Vergleich zu Propofol/Sevofluran, hierbei konnte der Einsatz von Norepinephrin um 37 Prozent gesenkt werden – mit dem Mittel, das allerdings Nebenwirkungen hat, sollen bei Herzoperationen starke Blutdruckabfälle vermieden werden. Der verminderte Einsatz des Medikaments könne „als ein klinisch relevanter Unterschied angesehen werden“, so Paion am frühen Mittwochabend.
Die Paion-Aktie, die den XETRA-Handel heute noch mit 3,10 Euro und einem Kursverlust von 1,52 Prozent beendet hat, schießt nachbörslich in die Höhe. Kurz vor 19 Uhr taxt Lang + Schwarz Indikationen bei 3,33/3,51 Euro, auf Tradegate wurden zuletzt knapp 3,48 Euro gezahlt.
„Ziel der Studie war es, das europäische Anästhesie-Programm und das japanische Datenpaket zu verbinden, was erfolgreich umgesetzt wurde“, sagt Paion-Chef Wolfgang Söhngen. In Japan hat Remimazolam eine klinische Testreihe bereits komplett abgeschlossen. „Wir sind derzeit in einem fortgeschrittenen Stadium der Vorbereitung des EU-Phase-III-Programms und des EMA-Beratungsgesprächs zur Feinabstimmung des Entwicklungsprogramms auf der Grundlage des Beratungsgesprächs mit dem BfArM im vergangenen Jahr“, so Söhngen weiter. Paion bereitet für diese Studien eine umfassende Kapitalerhöhung vor.