RZB Tageskommentar – Themen: JP Morgan, UBS, FMC, Adidas
In der Eurozone wurde gestern mit dem Sentix der erste Vorlaufindikator für den Mai veröffentlicht und ein Rückgang verzeichnet. In den USA legte gestern der ISM-Index für den Dienstleistungssektor auf 55,2 Indexpunkte (nach 53,1 im März) zu. Das dürfte ein weiterer Beweis dafür sein, dass die US-Wirtschaft die wetterbedingte Konjunkturschwäche im ersten Quartal hinter sich gelassen hat. Währungen und Renditen blieben trotzdem relativ unbeeindruckt. Die Augen der Investoren sind vielmehr auf die Ukraine gerichtet, weswegen "sichere Häfen" (Treasuries, Yen, Gold …) gesucht bleiben. Heute stehen in den USA lediglich die Handelsbilanzzahlen am Datenkalender. Für die noch verbleibenden PMIs in der Eurozone, wo bis jetzt noch keine Informationen erhältlich waren – jene aus dem italienischen und spanischen Dienstleistungssektor – rechnen wir mit einem Anstieg. Am Primärmarkt stockt heute Österreich zwei Anleihen mit Laufzeitende 2018 und 2034 und einem Kupon von 1,15 % bzw. 2,4 % auf. Spanien, Griechenland und Malta begeben Geldmarktpapiere.
Aktienmärkte
Nach einem schwachen Start in die neue Handelswoche konnten die US-Aktienmärkte dank guter US-Konjunkturdaten letztendlich noch Zugewinne verbuchen. Unter den Sektoren waren vor allem Biotechnologie- und Versorgertitel gefragt. Finanztitel neigten hingegen mehrheitlich zur Schwäche, nachdem die größte Bank der USA JPMorgan mit einer Meldung schockierte, dass die Handelsumsätze im 2. Quartal um rund 20 % unter dem Vorjahresquartalsniveau liegen werden. Feiertagsbedingt fand in Japan und Hongkong heute kein Handel statt. An den europäischen Börsen ist aufgrund der anhaltenden Ukraine-Krise weiterhin mit stark schwankenden Kursen zu rechnen. Der Start in den neuen Handelstag sollte allerdings aufgrund erster Futures-Indikationen leicht positiv ausfallen. Heute werden vor allem die europäischen Unternehmensergebnisse im Fokus der Anleger stehen. Die Schweizer Bank UBS hat soeben die Zahlen für das erste Quartal präsentiert und einen Reingewinn vorgelegt welcher mit CHF 1,05 Mrd. die Analystenerwartungen von CHF 850 Mio. deutlich übertroffen hat. Weniger erfreulich fiel hingegen der Quartalsreport bei Fresenius Medical Care aus. Die Analystenerwartungen wurden sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn verfehlt. Auch das Quartalsergebnis des Sportartikelherstellers adidas lag unter den Konsenusschätzungen. Am Ausblick für 2014 wird allerdings festgehalten.
Credit-Märkte
Aufgrund des gestrigen Feiertages in Großbritannien gibt es weder Marktbewegungen noch viele Neuigkeiten am Primärmarkt zu vermelden. Lediglich Kemira Oyj, ein in Finnland beheimatetes Chemieunternehmen, hat eine mögliche Emission im Volumen von EUR 200 Mio. angekündigt. Die letzte Anleihe des Unternehmens ist 2006 ausgelaufen. Derzeit hat Kemira Oyj kein Rating. S&P hat indes den italienischen Brillenhersteller Safilo um ein Notch von B auf B+ heraufgestuft. Der Ausblick ist stabil. Nachdem die Risikoprämie des iTRAXX Main zuletzt 70 Punkte unterschritten hat, sind wir zuversichtlich, dass (sofern es zu keine geopolitischen Eskalation kommt) diese Marke längere Zeit Bestand haben wird.
Zentral- und Osteuropa
- Trotz der steigenden Gewalt in der Ukraine hält sich die Volatilität der Wechselkurse in Grenzen.
- Sollte die rumänische Nationalbank heute eine Senkung des Mindestreservesatz (RRR) durchführen, wird das kurze Ende der Lokalwährungszinskurve moderate Unterstützung erhalten, während die Auswirkungen auf den RON voraussichtlich begrenzt bleiben.
- Trotz der Gefahr einer Eskalation der Krise in der Ukraine und neuen Sanktionen des Westens gegen Russland blieb der CEE-Eurobondmarkt gestern relativ ruhig.
- Die Russische Landwirtschaftsbank dürfte eine Roadshow in Asien abhalten