SMT Scharf: 2014 wird eher ein Übergangsjahr
Ob es bei SMT Scharf für 2013 eine Dividende geben wird, ist bisher noch nicht klar. Dies sagt Vorstandschef Christian Dreyer im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de. Der CEO blickt in dem Gespräch auf das zu Ende gehende Jahr zurück und erläutert die Fortschritte bei der Lokalisierungsstrategie. Dreyer spricht auch über den Ausbau beim Personal und wagt einen ersten Ausblick auf 2014. Die Bergbaukonjunktur frühestens Ende 2014 oder 2015 wieder Fahrt aufnehmen, so der Manager.
"/medienpool/unternehmen/smtscharf/dreyer-hochkant.jpg" alt="SMT-Vorstandschef Christian Dreyer im Interview mit der 4investors.de-Redaktion. Bild und Copyright: SMT Scharf." title="SMT-Vorstandschef Christian Dreyer im Interview mit der 4investors.de-Redaktion. Bild und Copyright: SMT Scharf." class="textbild" />www.4investors.de: In unserem letzten Interview im August haben Sie von einer möglichen Erholung der Rohstoffbranche Mitte 2014/Anfang 2015 gesprochen. Wie stellt sich heute die Lage in der Branche dar?
Dreyer: Das Klima auf dem Bergbaumarkt hat sich eher noch weiter eingetrübt. Die chinesische Regierung und die US-Regierung wollen stärkere Anstrengungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen unternehmen. Kurzfristig werden diese Tendenzen die Investitionsneigung unserer Bergwerkskunden zusätzlich dämpfen. Daher gehen wir inzwischen davon aus, dass die Bergbaukonjunktur frühestens Ende 2014 oder 2015 wieder Fahrt aufnehmen wird.
www.4investors.de: Die letzte Prognose lautete auf 70 Millionen Euro Umsatz und einen kleinen Gewinn. Können Sie dies kurz vor Jahresende bestätigen?
Dreyer: Ja, die Entwicklung in den vergangenen Wochen deutet darauf hin, dass wir im Gesamtjahr 2013 bei einem Umsatz von knapp unter 70 Millionen Euro und einem positiven Konzernergebnis liegen werden.
www.4investors.de: Eine Dividendenzahlung für 2013 haben Sie im November in Frage gestellt, nachdem SMT Scharf für 2012 noch 0,98 Euro je Aktie ausgeschüttet hat. Sehen Sie heute einen verbesserten Spielraum für eine mögliche Ausschüttung?
Dreyer: Die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2013 steht nach wie vor zugunsten von weiteren Investitionen auf der Kippe. Denkbar wäre auch eine gekürzte Dividende. Wir sind allerdings noch mitten in den Überlegungen, daher kann ich hierzu derzeit noch nichts sagen. Am Ende entscheidet über die Höhe der Dividende ohnehin die Hauptversammlung im Mai nächsten Jahres.
www.4investors.de: Welche Dividendenstrategie verfolgen Sie für die Folgejahre?
Dreyer: Grundsätzlich wollen wir jedes Jahr eine Dividende zahlen und diese auch nur in Ausnahmefällen kürzen.
www.4investors.de: Im Neunmonatsbericht wurde die Fixkostenhöhe als einer der Gründe für das schwache Ergebnis genannt. Gibt es hier Optimierungspotenziale, oder müssen Sie den Block durch die gesamte Branchenkrise mitschleppen?
Dreyer: Der Fixkostenblock betrifft im Wesentlichen die Personalaufwendungen. Am 1. Oktober haben wir in Hamm Kurzarbeit eingeführt. Dies reduziert kurzfristig ein wenig den Personalaufwand. Darüber hinaus wird unsere Lokalisierungsstrategie mittelfristig dazu führen, dass die Personalkostenquote weiter sinkt. Zunächst werden die Kosten durch den Personalaufbau in den Auslandsmärkten jedoch eher steigen, denn wir müssen die Mitarbeiter heute schon einstellen und qualifizieren, damit wir die personellen Kapazitäten zur Verfügung haben, die wir dann im Aufschwung benötigen.
www.4investors.de: Im dritten Quartal gab es eine vergleichsweise sehr geringe Betriebsleistung, unter anderem aufgrund von negativen Bestandsveränderungen im Volumen von 3,07 Millionen Euro. Was war der Hintergrund dieser Entwicklung?
Dreyer: Wir haben aus unserem Lager verkauft, d.h. Bahnen verkauft, die wir bereits in den Monaten zuvor hergestellt haben.
www.4investors.de: Wie weit sind Sie mit ihrer Lokalisierungsstrategie gekommen?
"/medienpool/unternehmen/smtscharf/bahn.jpg" alt="Untertagebahn von SMT Scharf. Bild und Copyright: SMT Scharf." title="Untertagebahn von SMT Scharf. Bild und Copyright: SMT Scharf." class="textbild" />Dreyer: Wir haben 2013 kontinuierlich Personal – auch Ingenieure – in unseren Auslandstöchtern eingestellt und ausgebildet. Zudem haben wir weitere Entwicklungs- und Produktionskapazitäten in China aufgebaut. So haben wir uns nun entschieden für die Produktion vor Ort eine bereits bestehende Halle zu mieten, die unseren Bedürfnissen entspricht. Die gefundene Lösung ist im Übrigen nur halb so teuer, wie unser ursprünglicher Plan, eine Produktionsstätte selbst zu bauen.
www.4investors.de: Welche operativen Schwerpunkte wollen Sie im kommenden Jahr setzen und wo werden Sie den Konzern 2014 weiter umbauen?
Dreyer: Schwerpunkt im kommenden Jahr bleibt die Umsetzung unserer Lokalisierungsstrategie.
www.4investors.de: Spielen dabei mögliche Übernahmen eine Rolle, nachdem sie sich jüngst von der Dosco-Sparte getrennt haben?
Dreyer: Übernahmen sind derzeit nicht geplant. Wir wollen uns auf unser Kerngeschäft Bahnen konzentrieren. In dieser Nische gibt es ohnehin nicht besonders viele Player.
www.4investors.de: Mit welcher Entwicklung bei Umsatz und Ertrag ist 2014 zu rechnen?
Dreyer: Auch 2014 wird eher ein Übergangsjahr, das sich mit Blick auf Umsatz und Ertrag ähnlich entwickeln wird wie 2013.