PAION: „Eine Neubewertung ist mehr als gerechtfertigt”
Die PAION-Aktie gehört derzeit zu den Achterbahnaktien am Markt, die auf viel Aufmerksamkeit stoßen. Gute Nachrichten zu Partnerschaften und den Entwicklungsprogrammen haben den Aktionären der Gesellschaft in den vergangenen Wochen sehr große Gewinne beschert. Das hat einige Spekulationen entstehen lassen. Im Interview mit www.4investors.de steht PAION-Chef Wolfgang Söhngen Rede uns Antwort zu den aktuellen Kursentwicklungen, Gerüchten um Börsenbriefe und den Fortschritten rund um das potenzielle Blockbuster-Narkosemittel Remimazolam.
www.4investors.de: Die PAION-Aktie machte zuletzt unglaubliche Sprünge in beide Richtungen. Wie berechtigt sind aus ihrer Sicht die hohe Volatilität und der deutliche Anstieg seit dem 25. Oktober?
Söhngen: Mit dem Abschluss zwei wichtiger Lizenzabkommen in Südkorea und Russland, und der Bekanntgabe der wesentlichen Eckdaten von Ono’s Phase II/III Studie ist eine Neubewertung der PAION AG aus unserer Sicht mehr als gerechtfertigt.
www.4investors.de: Sie sind zwar laut eigenen Angaben etwa bis Ende des ersten Quartals 2015 durchfinanziert, andererseits lockt der deutlich erhöhte Aktienkurs. Wäre derzeit eine Kapitalerhöhung sinnvoll?
Söhngen: Unter Berücksichtigung der Kosten der laufenden Phase-II-Studie mit Remimazolam ist PAION bis Ende des ersten Quartals 2015 finanziert. Die zusätzlichen Einnahmen aus den Verträgen mit Hana Pharm und R-Pharm werden entweder dazu genutzt, weiter in die Entwicklung von Remimazolam zu investieren, oder PAIONs Liquiditätsreichweite zu verlängern.
Für die Finanzierung des zukünftigen Entwicklungsprogramms arbeitet PAION an weiteren Lizenzabkommen und evaluiert zusätzliche Finanzierungsoptionen.
www.4investors.de: Ihr Quartalsbericht hatte für deutliche Abgaben gesorgt, obwohl die Zahlen insgesamt kaum überraschten. Hat die Börse da etwas falsch verstanden?
Söhngen: Wir sehen das eher als technische Reaktion nach einem starken Kursanstieg.
www.4investors.de: Am Donnerstag haben Sie und Ihr Remimazolam-Partner Studiendaten vorgelegt. Lösen die Ergebnisse eine Zahlung an PAION aus?
Söhngen: Die Ergebnisse sind eine eindrucksvolle Bestätigung unserer Erwartungen an Remimazolam, lösen aber derzeit keine Zahlung an PAION aus.
www.4investors.de: Welche nächsten Schritte wird Ono nun unternehmen und wann ist im kommenden Jahr mit Ergebnissen der klinischen Studien zu rechnen?
Söhngen: Derzeit laufen noch die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Modellierungen von Ono. Ono hat keine zeitliche Prognose für die Veröffentlichung weiterer Studienergebnisse in der Anästhesie gegeben. Aber es geht zügig voran.
www.4investors.de: Wie läuft nach den jüngsten Deals mit Partnern in Russland und Südkorea die Suche nach zusätzlichen Lizenzpartnern für Remimazolam? Sind hier kurzfristig weitere Ergebnisse zu erwarten?
Söhngen: PAIONs Ziel ist es, weitere Kooperationen für die Märkte außerhalb Chinas, Japans, Südkoreas und Russlands abzuschließen. Allerdings gibt PAION keine zeitliche Prognose für den Abschluss weiterer Partnerschaften.
www.4investors.de: Welche Aktivitäten stehen in der kommenden Zeit mit den neu hinzu gekommenen Remimazolam-Partnern an?
Söhngen: Unsere Partner werden die nächsten Schritte und lokalen Aktivitäten im Detail planen und wir werden unsere Partner dabei nach Kräften unterstützen.
"/medienpool/unternehmen/paion/logo.jpg" alt="Paion-Unternehmenslogo. Bild und Copyright: Paion." title="Paion-Unternehmenslogo. Bild und Copyright: Paion." class="textbild" />www.4investors.de: Sie rechnen in drei Indikationen zusammen für Remimazolam mit Spitzenumsätzen von 1,5 Milliarden Dollar. Welcher Anteil dieser Summe würde grob davon bei PAION in den Kassen landen?
Söhngen: Wenn wir mit Royalties von durchschnittlich 10 Prozent bei einer weltweiten Verpartnerung von Remimazolam rechnen würden, wären das 150 Millionen US-Dollar Lizenzeinnahmen in der Spitze. Dabei ist keine Co-Vermarktung von Remimazolam durch PAION in ausgewählten Ländern eingerechnet.
www.4investors.de: PAION konzentriert sich derzeit auf Remimazolam, hat aber noch andere Pfeile im Köcher. Gibt es neue Entwicklungen bei den Projekten GGF2, Solulin/PN 13 und M6G?
Söhngen: Wir sind ein kleines Team und konzentrieren uns derzeit stark auf die nächsten kommerziellen und klinischen Entwicklungsschritte von unserem Leitprogramm Remimazolam. Aber natürlich gibt es auch Fortschritte bei anderen Substanzen aus unserem Portfolio. So hat Anfang März 2013 Acorda positive Ergebnisse der Phase-I-Studie mit GGF2 in der Indikation Herzinsuffizienz bekannt gegeben. Von der FDA wurde der „Fast Track“-Status für diese Substanz erteilt und Acorda hat im Oktober eine weitere Studie begonnen. Unser Fokus bleibt derzeit bei Remimazolam.
www.4investors.de: Es wird berichtet, dass der Kursanstieg von PAION auch auf Berichte von einschlägigen Newslettern zurückgehen könnte, die sich mit der Börse beschäftigen. Hat es entsprechende Kontakte gegeben? Was ist an einer solchen Meldung dran?
Söhngen: Ein ganz klares NEIN, wir haben keinen Börsenbrief beauftragt!