Commerzbank-Aktie: Übernahmespekulation beendet? Wie reagiert der Kurs?
Und da fällt der zweite Übernahmekandidat für die Commerzbank weg. Medienberichten zufolge hat neben Unicredit auch die Schweizer UBS kein Interesse daran, den kriselnden DAX-Konzern zu übernehmen. Warum auch, die UBS hat genug eigene Baustellen, sodass nach und nach der künstliche Übernahmehype um die Commerzbank-Aktie zu bröckeln droht. Die Phantasie war in den vergangenen Wochen immer wieder durch diverse Medien hochgeschrieben worden, obwohl am Markt derzeit niemand davon ernsthaft ausgeht, dass in der nächsten Zeit für die Commerzbank ein Übernahmeangebot vorgelegt wird.
"/medienpool/unternehmen/commerzbank/zentrale.jpg" alt="Die Machtverhältnisse in der Commerzbank dürften allen Spekulationen zum Trotz noch einige Zeit unverändert bleiben - Bild und Copyright: Commerzbank" title="Die Machtverhältnisse in der Commerzbank dürften allen Spekulationen zum Trotz noch einige Zeit unverändert bleiben - Bild und Copyright: Commerzbank" class="textbild" />Der Grund hierfür ist neben den zahlreichen operativen Baustellen des Unternehmens vor allem der 17-prozentige Anteil des Bundes an der Bank und die anstehende Bundestagswahl. Wenn überhaupt, dürfte eine Entscheidung über dessen Verkauf erst mit reichlich zeitlichen Abstand zur Wahl getroffen werden. Würde das Aktienpaket heute verkauft, müsste Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble viele Steuer-Milliarden in den Wind streuen – das wäre herrliche Wahlkampfmunition für die Opposition, die bereits angesichts des Wahlkampfs verstärkt Druck bei den Vorstandsgehältern und Abfindungshöhen für ausscheidende Commerzbank-Vorstände macht (wir berichteten).
An der charttechnisches Lage der Commerzbank-Aktie hat sich zuletzt nichts geändert. Der Aktienkurs des Unternehmens trifft um 8,45/8,60 Euro auf eine erste Unterstützungszone, darunter bei 8,15/8,25 Euro und 7,72/7,82 Euro auf weitere Supports. Ohne neue Verkaufssignale bestehen Chancen, dass der Anteilsschein seine jüngste Erholungsbewegung fortsetzen kann. Voraussetzung hierfür wäre ein Anstieg über 8,88/9,01 Euro, wo sich in den vergangenen Tagen ein Widerstand gezeigt hat. Gelingt dies, könnte die altbekannte wichtige Hürde um 9,31/9,42 Euro ins Visier kommen.
Nachdem die Commerzbank-Aktie gestern mit 8,75 Euro aus dem Handel gegangen ist, tut sich vorbörslich nahezu nichts: Die Indikationen am frühen Donnerstagmorgen liegen bei 8,75/8,78 Euro.