Commerzbank: Übernahme? Der erste angebliche Interessent winkt ab!
Immer wieder wird am Markt über eine Übernahme der Commerzbank spekuliert. Die Gerüchte, die hochkochen, sind bisweilen etwas wild, Argumente und Fakten werden zurecht gebogen und sehen gestreut aus. Im Zuge der Spekulationen wurden bereits zahlreiche Namen ins Spiel gebracht, denen man ein Übernahmeinteresse angedichtet hat. Konkret wurde bisher noch nichts und wird es angesichts des 17-prozentigen Staatsanteils an der Commerzbank auch nicht so schnell werden – in Deutschland herrscht Wahlkampf und anschließend muss eine Regierung erst einmal gebildet werden. Und die Commerzbank selbst hat auch noch einige Baustellen zu bearbeiten, bevor sie ein attraktives Übernahmeziel darstellen dürfte.
Das irritiert die Börse zwar nicht, insbesondere in Börsenmedien wird fleißig weiter an der Übernahmestory gestrickt, denn die bringt Leser und ausschließen kann man an der Börse ohnehin nichts. Allerdings kommen da immer wieder Nachrichten rein, die nicht so in die Story passen. So hat das Finanzministerium jüngst bereits durchblicken lassen, dass ein schneller Verkauf der Commerzbank-Beteiligung nicht geplant ist. Und heute kommt von Unicredit eine klare Ansage: Man habe kein Interesse an einer Übernahme der Commerzbank, sagt Unicredit-Chef Federico Ghizzoni dem „Wall Street Journal Deutschland“ am Rande einer Branchentagung. Die Italiener wollen auf dem deutschen Markt andere Wachstumswege beschreiten. Weitere Banken, die man am Markt als potenzielle Käufer handelt, halten sich zurück mit Äußerungen.
Derweil steht die Commerzbank-Aktie im Handel am Mittwoch trotz aller Übernahmespekulationen im Minus. Wichtige Chartmarken hat das Papier aber nicht unterschritten, weshalb die Bullen bei der übergeordneten Tendenz weiter am Ruder bleiben.