Nokia sagt Tschüss zur Handysparte, Microsoft übernimmt
Immer wieder gab es Spekulationen über einen Verkauf der Handy- und Smartphonesparte von Nokia an Microsoft. Schlüsselfigur dabei war stets der Konzernchef der Finnen, Stephen Elop, ein ehemaliger Microsoft-Manager, der zuletzt als Favorit für die Nachfolge des scheidenden Steve Ballmer galt. Nun scheint der Deal mit einem Volumen von 5,44 Milliarden Euro perfekt. 3,79 Milliarden Euro legt Microsoft für Nokias Sparte Devices und Services in bar auf den Tisch, weitere 1,65 Milliarden Euro für die Lizenzierung der Patentrechte. Zum Deal gehören auch Nokias Produkt-Flaggschiffe unter der Marke Lumia.
Ganz unter Dach und Fach ist die Übernahme von Nokias bekanntester Sparte damit aber noch nicht. Verschiedene Zustimmungen müssen noch eingeholt werden, unter anderem von den Aktionären des finnischen Konzerns auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. November.
Nokia steht damit eine erhebliche Cäsur bei der operativen Tätigkeit bevor. Zuletzt hatte Nokia den Siemens-Konzern aus dem gemeinsamen Joint Venture Nokia Siemens Networks herausgekauft. Nun die Trennung von der traditionellen Handysparte, die in den letzten Jahren aber zunehmend Probleme bereitete, dennoch 2012 mit 14,9 Milliarden Euro Umsatz rund die Hälfte des Geschäftsvolumens der Finnen ausmacht. Im kommenden Jahr soll der Verkauf abgeschlossen werden, dann werden rund 32.000 Mitarbeiter von Nokia zu Microsoft-Beschäftigten – auch Stephen Elop. Ebenso werden die Manager Jo Harlow, Juha Putkiranta, Timo Toikkanen und Chris Weber zu Microsoft wechseln.