Salzgitter streicht wegen Stahlkrise 1.500 Jobs
Der Salzgitter-Konzern meldet für die erste Jahreshälfte einen Umsatzrückgang von 5,38 Milliarden Euro auf 4,98 Milliarden Euro. Deutliche Einbrüche meldet die Gesellschaft bei den Ergebniszahlen. Das EBITDA stürzt von 199,8 Millionen Euro auf 101,6 Millionen Euro ab, vor Zinsen und Steuern weist der Stahlkonzern einen Verlust 258 Millionen Euro aus nach 29,2 Millionen Euro operativen Gewinn im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich erhöht sich der Halbjahresverlust bei Salzgitter von 22,5 Millionen Euro auf 315,2 Millionen Euro bzw. 5,87 Euro je Aktie. Der operative Cashflow liegt mit 70,5 Millionen Euro zwar im positiven Bereich, aber weit unter den 231,3 Millionen Euro aus dem ersten Halbjahr 2012.
Die Strukturkrise der europäischen Stahlindustrie, ein harter Wettbewerb und sinkende Preise haben die Zahlen des Unternehmens stark belastet. „Dabei sind die von der Bauindustrie verarbeiteten Profilstahlprodukte am härtesten betroffen. In diesem Umfeld verzeichnete der Unternehmensbereich Stahl einen hohen Verlust“, meldet Salzgitter am Mittwoch. Allerdings verfüge man „nach wie vor über eine durchaus solide finanzielle Basis zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen“, so das Unternehmen. Mit Restrukturierungen will man nun Einsparungen im Volumen von mehr als 200 Millionen Euro erreichen. Unter anderem wird Salzgitter 1.500 Arbeitsplätze streichen.
Kurzfristig rechnet Salzgitter nicht mit einer Erholung der Märkte, sodass sich die Norddeutschen zu einer Gewinnwarnung gezwungen sehen. Man erwarte „nunmehr für das Geschäftsjahr 2013 einen gegenüber dem Vorjahr geringfügig niedrigeren Umsatz sowie ein negatives Ergebnis vor Steuern in der Größenordnung von 400 Millionen Euro“, meldet Salzgitter. Hinzu könnten noch Belastungen aus der Restrukturierung kommen.