Um ThyssenKrupp ranken sich bereits seit einiger Zeit Gerüchte um eine bevorstehende Kapitalerhöhung. Presseberichten vom Wochenende zufolge dürfte es in den kommenden Wochen so weit sein, eventuell schon im August. Laut "Süddeutsche Zeitung" will ThyssenKrupp eine Kapitalerhöhung von rund einer Milliarde Euro bei institutionellen Investoren platzieren. Der DAX-notierte Stahl- und Technologiekonzern könnte damit dringenden Finanzbedarf decken. Offen dürfte aber vor allem der Zeitpunkt sein, denn ohne einen abgeschlossenen Verkauf der Stahlwerk-Problemkinder in Amerika dürfte es das Unternehmen nicht wagen, das Kapital zu erhöhen.
Steigt RAG-Stiftung per Kapitalerhöhung ein?
Ob dabei, wie zuletzt spekuliert, die RAG-Stiftung mit einem größeren Anteil bei ThyssenKrupp einsteigt und neuer Ankeraktionär wird, bleibt indes abzuwarten. Stiftungschef Werner Müller kann sich einen solchen Schritt durchaus vorstellen. Die Kapitalerhöhung wäre für den DAX-notierten Konzern durchaus ein größerer Brocken. Am Freitag wurde das Unternehmen von der Börse mit einer Marktkapitalisierung von 8,74 Milliarden Euro ins Wochenende geschickt. Eine milliardenschwere Kapitalerhöhung würde entsprechend starke Verwässerungseffekte mit sich ziehen, zugleich den Stahlkonzern aber von einigen Problemen befreien.
Die Charttechnik von ThyssenKrupp:
Aus charttechnischer Sicht bleibt abzuwarten, ob die jüngste zweiwellige Aufwärtsbewegung vor diese Hintergrund fortgesetzt werden kann. Der Titel liegt vorbörslich bei Indikationen zwischen 16,50 Euro und 16,67 Euro am Montagmorgen spürbar unter dem Schlusskurs vom Freitag, der im XETRA-Handel bei 16,98 Euro notiert wurde. Der Aktienkurs des Stahlkonzerns ist damit zunächst aus dem Einflussbereich eines Widerstands bei 17,12/17,44 Euro erst einmal nach unten abgeprallt. Ein Ausbruch hierüber hätte den ThyssenKrupp-Anteilsschein in Richtung 18,50 Euro klettern lassen können. So könnten nun diverse Unterstützungsbereiche zwischen 16,22 Euro und 15,75 Euro als nächstes in den Blick kommen.