K+S-Aktie: Steiner übt sich in Gelassenheit, der Markt nicht
Trotz der deutlichen Aktienkursgewinne, die K+S vor allem am Mittwoch und Donnerstag verzeichnet hat, gehört das Papier zu den Verlierern der Woche. Von Freitag auf Freitag liegt das Minus bei 2,8 Prozent, nachdem sich das Papier am Dienstag am Verlaufstief bei 15,02 Euro und damit an einer alten Unterstützungszone (wir berichteten) aus der Abwärtsbewegung lösen konnte. Eine dynamische Erholung endete am Freitag bei 18,55 Euro, der Schlusskurs ist bei 18,20 Euro notiert.
Der Blick auf die Charttechnik bei K+S zeigt, dass die Aktie kurzfristig von zwei Signalbereichen bewegt werden dürfte. Geht die Erholungsbewegung weiter, trifft der Anteilsschein um 19,24/19,48 Euro auf Widerstand. Nach unten hin sollt eine Unterstützung oberhalb des Freitagstiefs, notiert bei 17,85 Euro, im Auge behalten werden. Der Bereich zieht sich bis 18,15 Euro und damit auf das zuletzt gesehene Kursniveau.
Derweil bemüht man sich in der Kalibranche um Gelassenheit in der Außendarstellung, nachdem die russische Uralkali den Markt mit Äußerungen zur Preisentwicklung des Rohstoffes, man erwartet einen Preissturz, sowie einem Ausblick auf drastisch stärker werdenden Wettbewerb der Konkurrenten untereinander aufgewirbelt hatte. Von BHP Billiton kamen bereits Äußerungen, dass es sich um ein kurzfristiges Phänomen handele und man langfristig plane. Auch Äußerungen aus dem Potash-Management haben den Markt zuletzt etwas aus der Panik gerissen.
K+S-Chef Norbert Steiner, der in dieser Woche noch die Gewinnplanungen für 2013 einkassieren musste, müht sich ebenfalls um Ruhe. „Ich bin weit weg von jeder Panik. Wir arbeiten ruhig und strukturiert an den Aufgaben, die sich stellen“, sagt der Manager des DAX-Konzerns im Interview mit „Der Welt“. Bisher sei es zudem von Uralkali lediglich zu Ankündigungen gekommen, alles weitere seien Spekulationen, so Steiner. Am Markt habe sich bei den Preisen bisher nichts verändert, sagt der Konzernlenker der Zeitung.Über die Motive des russischen Konkurrenten möge er nicht spekulieren, sie ergeben nach Steiners Ansicht keinen Sinn. „Uralkali hat sich mit dem überraschenden Strategieschwenk ins eigene Fleisch geschnitten, auch deren Aktienkurs ist in den vergangenen Tagen spürbar gesunken“, so der K+S-Chef.
An dem wichtigen kanadischen Legacy-Kaliprojekt hält K+S zudem fest, dieses Vorhaben werde man aufgrund von Spekulationen nicht in Frage stellen. Ab 2016 will das Unternehmen nach Verzögerungen hier die Produktion aufnehmen und damit auch kostengünstiger Kali fördern.