Salzgitter: Heftige Gewinnwarnung
Die Krise in der europäischen Stahlindustrie hat einen erheblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung bei Salzgitter. Im ersten Halbjahr kommt Salzgitter auf einen Vorsteuerverlust von 298,7 Millionen Euro, im Vorjahr lag das Vorsteuerminus bei 17,9 Millionen Euro. Die Prognose für 2013 wird nach diesen Zahlen einkassiert. Der Konzern rechnet 2013 mit einem Vorsteuerverlust von 400 Millionen Euro. Bisher erwartete man einen Vorsteuerverlust im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Am 14. August will man weitere Details veröffentlichen. Auch Analysten hatten im Vorfeld nicht mit einem so klaren Verlust und einer derartigen Warnung gerechnet.
Das Minus zieht sich durch verschiedene Bereiche. So macht die Peiner Träger GmbH hohe Verluste. Hier laufen Restrukturierungsmaßnahmen, die Ertragsaussichten sind mittelfristig jedoch unbefriedigend. Salzgitter muss hier Abschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von 185,0 Millionen Euro vornehmen. Diese werden mit den Halbjahreszahlen wirksam.
Bei Aurubis, an der Salzgitter 25 Prozent hält, besteht die Gefahr, dass die Erwartungen für das Gesamtjahr nicht erfüllt werden. Ebenso wird das operative Geschäft weiterer Bereiche von Salzgitter von den Marktbedingungen getrübt.
Der Konzern macht deutlich, dass sich die Ergebnisperspektiven im Stahlbereich insgesamt eingetrübt haben. Die Großrohrhersteller von Salzgitter klagen über einen erheblichen Auftragsmangel. Hier wird die Kurzarbeit in verschiedenen Bereichen mindestens bis zum Jahresende fortgeführt werden. Der Röhrenbereich wird einen spürbaren Vorsteuerverlust ausweisen.